Ulrich Wiethölter und Horst Dohm sahen sich im März, 66 Jahre nach ihrer Einschulung an der ehemaligen evangelischen Johannesschule in Gladbeck, wieder. Und sie beschlossen: „Wir wollen ein Klassentreffen organisieren.“ Seitdem recherchieren sie unermüdlich, um weitere ehemalige Klassenkameraden des Jahrgangs 1948 ausfindig zu machen. Unterstützt werden sie von der WAZ-Lokalredaktion Gladbeck.

66 Jahre nach ihrer Einschulung – „bei Frau Leppert“ – sahen sich Ulrich Wiethölter und Horst Dohm wieder in die Augen. Gladbeck hatten die beiden Herren längst den Rücken gekehrt; doch per Internet fanden sie – beide Jahrgang 1942 – im März dieses Jahres zusammen. Und sie kamen auf die Idee: Ein Klassentreffen des Jahrgangs, der 1948 an der evangelischen Johannesschule in einen neuen Lebensabschnitt startete, wäre doch schön . . . Allerdings gestaltet sich die Umsetzung dieses Vorhabens kompliziert, sind doch ehemalige Mitschüler fortgezogen, Mädels haben durch Heirat ihre Nachnamen geändert. Also wandte sich Wiethölter an die WAZ-Lokalredaktion in Gladbeck. Und siehe da, die Berichterstattung und der Appell, sich zu melden, zeigte Erfolg und brachte Reaktionen. Manch bekanntes Gesicht auf dem großen Erinnerungsbild, für das die Mädchen und Jungen einst mit ihrer Lehrerin posierten, ergab eine Spur. Dohm und Wiethölter recherchieren weiter emsig. Und langsam, aber sicher nähern sie sich ihrem Ziel.

Wiedersehen für Oktober geplant

„Wir haben gegenwärtig einen guten Stand, was die Findung ehemaliger Schüler betrifft“, vermeldet Wiethölter. Eine „Neue Schülerzeitung“ dokumentiert Schwarz auf Weiß die Bemühungen des unermüdlichen Duos, ihre ehemaligen Klassenkameraden ausfindig zu machen. Seite für Seite führt steckbriefartig jene i-Dötzchen auf, die seinerzeit mit Wiethölter und Dohm für den Fotografen posierten: links die Kinderaufnahme, rechts ein aktuelles Erwachsenenbild. Und hinter einigen steht statt eines Fotos der Vermerk „gefunden“.

„Doris Grabosch/Moszinsky mit ihrem Namensgedächtnis hat geholfen, die Personen auf dem Klassenfoto zu identifizieren“, berichtet Wiethölter, der mittlerweile in Eisenhüttenstadt lebt. Stand seiner Recherche: „Aktuell bin ich gerade bei der Familie Ganswind dran. Da habe ich den großen Bruder ausfindig gemacht.“ Hinweise habe er auch zu den „Richter-Zwillingen“.

Hinweise willkommen

„Die Frage, ob wir ein Klassentreffen in Gladbeck hinkriegen, hängt von der Bereitschaft aller ab, die wir ausfindig machen konnten“, unterstreicht Ulrich Wiethölter, „darüber sollten wir und vorher einig werden.“

Er plädiert dafür, „auch unsere Ehepartner einzubinden“.

Wer sich oder ehemalige Mit-i-Dötzchen auf dem Foto wiedererkennt oder Hinweise geben kann, möge sich bitte melden bei: Ulrich Wiethölter ( 0 33 64/7 73 78 06, ev.johannesschule-volksschule-1948@gmx.de) oder Horst Dohm ( 02 21/60 82 77, horstdohm@t-online.de)

Die beiden Initiatoren des Wiedersehens bekommen auch Hilfe: „Gerd Halbartschlager und Dieter Noack sind mir bekannte Jungs und bereit, uns bei der Suche zu unterstützen.“ Mit ihnen am Strang ziehe ebenfalls Wiethölters Cousine Helma Rohmert. Außerdem sind die Organisatoren an aktuellen Bildern für ihre Zeitung interessiert.

Geplant sei, noch in diesem Jahr – im Oktober – ein Klassentreffen in Gladbeck auf die Beine zu stellen. Wiethölter: „Horst Dohm, Doris Moszinsky und ich sind da guter Dinge.“ Er meint: „Es ist noch nicht zu spät, die Erinnerungen aufleben zu lassen.“