Man mag es ja gar nicht glauben, dass die Linke diese Sitzdebatte ernst meint. Oder dass sie es nötig hat, sich an so einem Thema abzuarbeiten. Dass die Sitzordnung im Rat gleich zu setzen ist mit der politischen Ausrichtung der Partei ist den Bürgern ganz sicher nicht bewusst, und vermutlich dazu schnurzpiepegal. Und es interessiert auch nicht, denn wer in der politischen Debatte punkten will, redet sowieso vorn am Pult und nicht vom Platz aus.
Die Linke bekundet mit ihrer öffentlich geäußerten Empörung ein erstaunlich geringes Selbstbewusstsein und eine merkwürdige Selbstwahrnehmung. Denn dass sie in der letzten Ratsperiode nicht wahr genommen wurde, lässt sich aus Berichterstattersicht nicht bestätigen. Die Linke war hör- und sichtbar, geizte nicht mit Wortbeiträgen und politischen Anträgen. Mit dieser Debatte stellt sie sich zum Start des neuen Rats selbst ins Abseits.