Gladbeck. . Sein 40-jähriges Bestehen feierte der Freundeskreis Marcq-en-Barœul ein ganzes Wochenende lang. Die Freunde aus Frankreich und Deutschland erkundeten gemeinsam das Ruhrgebiet, erinnerten sich an die gemeinsame Geschichte und feierten Geburtstag im Haus Kleimann-Reuer.

Fünf Jahrzehnte Städtefreundschaft zwischen Gladbeck und Marcq-en-Barœul, sind ein Stück Zeitgeschichte und ein liebenswertes dazu. 40 Jahre davon werden durch die Arbeit des engagierten Freundeskreises begleitet. Am Wochenende trafen sich nun diese Freunde, die höchst aktiv diese Städtefreundschaft mit Leben füllen, zu einem festlichen Bankett, der „Soirée festive des 40 ans de l’association des Amis de Marcq-en-Barœul“, im Traditionsgasthof Kleimann-Reuer.

Mit von der Partie waren das Ehrenmitglied des Freundeskreises, Bürgermeister Ulrich Roland und seine Gattin Christa. Rund 50 Gäste waren versammelt, um Gedanken auszutauschen. Logisch, dass man in diesen Tagen auf die dunkle Zeit der so genannten Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich schaut. Marcq lag vor 100 Jahren ganz in der Nähe der Hauptkampflinie des ersten Weltkrieges. Amiens, Armentiers und Lille: Schlachtfelder der Urkatastrophen des 20. Jahrhunderts. „Es sind die vielen Gespräche, die eines immer wieder ans Tageslicht fördern: Wir blicken fassungslos auf die Vergangenheit und sind glücklich, jetzt in Freundschaft miteinander zu leben“, sagt Udo Misch vom Gladbecker Freundeskreis.

Dabei war das Pfingsttreffen keineswegs nur von ernsten Appellen geprägt. „Liebe und auch Freundschaft geht durch den Magen. Wir hatten so ein richtig deftiges, westfälisches Buffet auffahren lassen, das bei unseren französischen Gästen Entzücken auslöste“, so Misch. Bei Rouladen, Schweinebraten und marktfrischem Gemüse wurde über 40 Jahre Freundschaft geplaudert.

„Es gibt zahlreiche persönliche Beziehungen und ein reger Austausch von Gedanken stärkt das Band der Freundschaft“, weiß Udo Misch. Am Pfingstsonntag stand dann die „Tour de Ruhr“ auf dem Programm. Was einst auch Waffenschmiede der Deutschen für den Kampf gegen Frankreich war, ist heute eine begrünte Kulturlandschaft. Ein Wandel, der die französischen Gäste tief beeindruckt. „Die Fahrt durch den Duisburger Innenhafen war zweifelsohne das Highlight. Der Architekturmix gefiel allen“, so Misch. Marcq und Gladbeck leben ein Stück Europa – das Pfingsttreffen war der wohl beste Beweis, dass die Freundschaft zwischen den Menschen und den Nationen lebt und tief gefestigt ist.