Stadtverwaltung und Lokalpolitik nehmen für den Grundschulstandort Aloysiusschule/Lutherschule an der Bottroper Straße nun eine ganz spezielle „ökumenische” Lösung ins Visier.

Falls möglich sollen die beiden Schulen, die katholische Aloysiusschule und die evangelische Lutherschule, künftig eine Verbundgrundschule bilden.

Im Vorfeld der gestrigen Schulausschuss-Sitzung war seitens der Verwaltung noch eine völlig andere Lösung favorisiert worden – an der Bottroper Straße sollte eine neue Gemeinschaftsgrundschule entstehen (die WAZ berichtete ausführlich).

Doch die vehemente Ablehnung dieses Plans durch die Schulkonferenz der Aloysiusschule sorgte offenbar für neues Nachdenken, zumal auch die Lutherschule im Vorfeld der Beratung eindringlich darauf hingewiesen hatte, wie wichtig das konfessionelle Schulprofil sei.

An dieser Stelle knüpfte am Montag zum Beispiel auch CDU-Stadtverbandschef Jürgen Watenphul in der Ausschuss-Sitzung an. Bei der Lutherschule, so Watenphul, handele es sich um eine von zweien noch verbliebenen evangelischen Grundschulen in Gladbeck. Man solle deshalb versuchen, die Lutherschule nach Möglichkeit zu erhalten. Gleiches gelte entsprechend auch für die Aloysiusschule. Watenphul: „Deshalb unsere Bitte an die Verwaltung: Prüfen Sie, ob diese beiden Schulen im Verbund geführt werden können.”

Eine durchaus kuriose Diskussions-Situation lag damit vor – denn in den Unterlagen zum Tagesordnungspunkt findet sich ein glasklarer Satz der Verwaltung zu diesem Punkt. Darin heißt es, Aloysiusschule und Lutherschule erfüllten nicht die Voraussetzungen für einen Schulverbund, da eine „unterschiedliche Bekenntnis-Ausrichtung” vorliege.

Man darf also schon jetzt auf die nächste Schulausschuss-Sitzung mit dem Thema der Schulentwicklungsplanung gespannt sein. Grundsätzlich verabschiedete das Gremium den Schulentwicklungsplan – Teilbereich Grundschule – für die Zeit von 2007/08 bis 2013/14.

Nach den Vorstellungen der Verwaltung zeichnet sich danach in Zweckel ein Schulverbund von Pestalozzi- und Hermannschule ab. Die Politik signalisierte gestern Zustimmung zu diesem Vorgehen. Die Pestalozzischule tritt dagegen für eine Zusammenlegung von Pestalozzi- und Hermannschule am Standort der Pestalozzischule ein.