Gladbeck. Rege Resonanz fand seit 2007 die WAZ-Stadtspaziergangsserie, die in 80 Folgen erschien. Auch die beiden Weltkriegsserien der WAZ lösten in diesem Jahr viele Reaktionen aus - eine davon kommt von dem Ur-Gladbecker Karl-Heinz Schulte-Rebbelmund (83), der an der Hochstraße aufgewachsen ist.

Die WAZ-Leserinnen und -leser sind die allerbesten Kenner der Stadtgeschichte. Das zeigte sich seit 2007 bereits im Zuge der WAZ-Stadtspaziergangsserie; das zeigte sich auch bei den jüngsten Reaktionen zu unseren Weltkriegs-Serien.

Ein wunderbares Beispiel für diese lokale Kennerschaft ist WAZ-Leser Karl-Heinz Schulte-Rebbelmund (83), der jede Menge Informationen zu einem Bild hat, das in der Ausgabe vom 23. April 2014 in der WAZ abgedruckt war. Damals ging es um die verheerenden Luftangriffe auf Gladbeck im Zweiten Weltkrieg. Das Bild zeigte eine Häuserreihe in der Innenstadt mit dem Hinweis „vermutlich an der Hochstraße“.

Vermutlich? Karl-Heinz Schulte-Rebbelmund weiß es ganz genau: „Ich bin Jahrgang 1930 und in der Hochstraße 14, früher Hemden-Nau, heute Schuhhaus Quick, aufgewachsen“, berichtete er in der WAZ-Redaktion. „Somit bin ich ein echtes Stadtkind von der Hochstraße.“

Bei dem Bildmotiv, um das es hier geht, handelt es sich allerdings um eine andere Stelle im Verlauf der Hochstraße. Es geht um die Häuser links vom Bereich des heutigen Telekom-Ladens (Hausnummer 33): „Ganz rechts auf dem Foto befindet sich der Hauseingang des heutigen Telekom-Geschäfts“, erklärt Karl-Heinz Schulte-Rebbelmund.

An die Geschäfte, die hier einst angesiedelt waren, erinnert sich der Gladbecker noch ganz genau: In dem heutigen Telekom-Haus befand sich das Geschäft von Heinz Kirschbaum, auch „frommer Heinz“ genannt, der dort Bilder, aber auch Rosenkränze und Gebetbuch-Artikel verkaufte.

„Tanzbar Dahmens“ - einst ein Zentrum des Gladbecker Nachtlebens

Unmittelbar neben dem Geschäft von Heinz Kirschbaum befand sich einst ein Restaurant. „Dahmens Bierstall“ hieß diese Gastronomie im Volksmund. Links neben dem Restaurant-Eingang sprang die Hausflucht um ca. 2,50 Meter zurück. Daneben befand sich der Eingang zur „Tanzbar Dahmen“, wo sich nach der Erinnerung von Karl-Heinz Schulte-Rebbelmund das Gladbecker Nachtleben abspielte. Und direkt links daneben stand der Säuleneingang zum Apollo-Kino, wie auf dem Zeitungsfoto ebenfalls deutlich zu sehen ist. „Daneben befand sich das Feinkostgeschäft Weber-Wagner, im gleichen Hause war auch das kleine Radiogeschäft von Herrn Stein beheimatet.“

All diese detailreichen Erinnerungen hat WAZ-Leser Karl-Heinz Schulte-Rebbelmund parat. Er ist ein Neffe von Karl Nau, dessen Hemdengeschäft einst eines der führenden inhaber-geführten Fachgeschäfte Gladbecks war. Beste Voraussetzungen also, um sich in der Innenstadt allerbestens auszukennen.