Gladbeck. . Ulrich Roland und die SPD sind die klaren Wahlsieger in Gladbeck. Der Bürgermeister geht jetzt in seine dritte Amtszeit. Die Piraten und die UBP sind neu im Stadtrat vertreten. Bei der Wahl des Landrats gibt es im Juni eine Stichwahl.
Der Sieger dieses Wahlabends stand schon nach den ersten Auszählungen fest. Doch erst als nur noch Wahlbezirk 82 fehlte und kein Zweifel am Ergebnis (63,7 %) mehr bestand, betrat Ulrich Roland (60) um 21.35 Uhr den Ratssaal und wurde mit rhythmischem Klatschen und fast schon US-Wahlkampfreifem Blitzlichtgewitter empfangen.
„Ulliiii“ jubelte die Menge im Saal und ließ den alten und neuen Gladbecker Bürgermeister kaum zu Wort kommen. Der geht nun souverän in seine dritte Amtszeit, toppt mit seinem Ergebnis noch den Sieg von 2009 (60,3 %) und lässt den Konkurrenten der CDU, Christian Enxing, mit 19,4 % weit hinter sich.
Bei all dem lauten Jubel im gut gefüllten und zu später Stunde gut erhitzten Ratssaal ging die Bekanntmachung des Endergebnisses für den Stadtrat fast unter. Allerdings hatte sich auch hier im Laufe des Abends ein deutlicher Trend abgezeichnet. Die SPD holte ein Direktmandat nach dem anderen, bis sie alle möglichen 22 in der Tasche hatte und erste Hoffnungen auf eine absolute Mehrheit laut wurden. Mit 47,3 % ist die knapp verfehlt. Aber schlecht ist anders.
Die CDU holte nicht ein einziges Direktmandat, in Alt-Rentfort verlor Andreas Willmes sogar gegen den SPD-Youngster Berat Arici (20). Mit 25,2 Prozent erzielt die CDU 11 Sitze im Rat, einer weniger als bisher. 14 hatten es sein sollen.
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Andere Parteien wiederum zeigten entspannte Mienen an diesem Abend. Die Linke sieht sich in ihrer Arbeit bestätigt und liegt erneut, aber nur noch 0,2 Prozentpunkte, vor den Grünen. Je drei Sitze für diese beiden Fraktionen, so war’s auch bisher. Man ist zufrieden.
Die übrigen sieben Sitze im Rat teilen sich sieben (!) Parteien und Wählergemeinschaften. Und einige haben selbst darum richtig gezittert. Gerd Dorka sah nach der Hälfte der Auszählungszeit das Ende der DKP-Ära im Stadtrat gekommen und kündigte im WAZ-Gespräch schon die außerparlamentarische Opposition an. Am Ende des Abends aber war die DKP, die mit einer kurzen Unterbrechung seit 1976 im Gladbecker Stadtrat sitzt, wieder drin.
„Hauptsache drin“, freut sich hingegen Thomas Weijers, der Ex-Genosse, der als Pirat nun den Gladbecker Stadtrat entert.
Verlierer dieser Kommunalwahl ist die BiG, die sich einreihen muss in die Gruppe der Ein-Mandat-Parteien. Für Mehmet Metin (GBL), der erneut einen Sitz holte, sind die 1,3 Prozent kein Problem. Er sieht sich als Gewinner, will mit der BiG wieder eine Fraktion bilden. Betrübte Miene dagegen bei Konkurrent Süleyman Kosar (ABI).
Noch ein Verlierer: Die FDP, die jetzt wieder mit Einzelkämpfer Michael Tack im Rat arbeiten muss.
Nur ein Mandat hat auch die UBP geholt, die vollmundig auf fünf gehofft und versucht hatte, mit dem Moschee-Thema in Rentfort Stimmen zu fangen.
In Gladbeck ist nach dieser Wahl alles klar, wählen müssen die Gladbecker aber erneut: Cay Süberkrüb blieb bei der Landratswahl unter 50 Prozent. Er muss in die Stichwahl.