Sieben Bürgermeisterkandidaten stellten sich den Fragen der Bürger aus dem Gladbecker Süden: Ulrich Roland (SPD), Christian Enxing (CDU), Olaf Jung (Linke), Simone Steffens (Grüne), Michael Tack (FDP), Gerhard Dorka (DKP) und Thomas Weijers (Piraten) diskutierten im Schulzentrum Brauck mit und über Menschen mit Migrationshintergrund.
Nach einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Grubenunglücks im türkischen Soma befragten die rund 80 Zuhörer die Kandidaten zum Islam in Deutschland, zur Integration, zu rechten Parteien sowie zu Schule und Bildung. Einig waren sich die Politiker, dass der Islam als eine Religion unter vielen inzwischen zu Deutschland gehöre, es aber noch immer viel zu tun gebe für Integration und politische Teilhabe. Allerdings – „Integration braucht Geduld“, so Michael Tack (FDP).
Müzeyyen Dreessen (CDU): „Wie wird eine interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung angestoßen?“ Nur dies könne die Abwanderung gut ausgebildeter, junger, türkischstämmiger Deutscher in die Türkei verhindern. Ulrich Roland (SPD): „Bei gleicher Eignung nehme ich diejenigen mit Migrationshintergrund.“ Olaf Jung (Linke) und Gerhard Dorka (DKP) sprachen sich für Gemeinschaftsschulen mit Klassen bis maximal 20 Schülern und individueller Förderung aus, während Roland auf Erfolge wie die Auszeichnung der Erich-Kästner-Realschule als NRW-Referenzschule. Bildung – da gab es keinen Widerspruch – sei auch der „Schlüssel gegen die schlichten Wahrheiten der Rechtspopulisten“, so Christian Enxing (CDU), der den rechten Parteien am liebsten die Beachtung schenken würde, die sie verdienten: „nämlich gar keine“. Thomas Weijers (Piraten) rief zur Konfrontation auf, während Simone Steffens (Grüne) Begegnungen bei Festen für einen guten Anfang hält.