Gladbeck. Der jüngste Vorstoß der Piratenpartei zu freiem Internet (WLAN) in der City und an zentralen öffentlichen Orten hat Bewegung in dieses Thema gebracht. Heute (8. Mai) gibt es ein Gespräch der städt. Wirtschaftsförderung mit dem Netzanbieter Gelsennet, das sich ebenfalls um dieses Projekt dreht.

Der jüngste Vorstoß der Piratenpartei hat die Aufmerksamkeit auf die digitalen Aspekte des laufenden City-Umbaus gelenkt: In welcher Form erhält Gladbeck frei zugängliches Internet an zentralen öffentlichen Orten?

Eine wichtige erste Weichenstellung dazu könnte am Donnerstag (8. Mai) fallen, wenn die städtische Wirtschaftsförderung ein Gespräch mit dem Netzanbieter Gelsennet führt. Während die Piraten für das bürgerschaftliche Modell von „Freifunk“ werben, lotet man im Rathaus derzeit offenbar eine andere Lösungsmöglichkeit mit Gelsennet aus.

Anmeldung nötig, 49 Cent sind fällig

Zum Vorbild könnten dabei die Nachbarstädte Gelsenkirchen und Bottrop werden, wo sich solche WLAN-Netze derzeit in Aufbau befinden oder - wie in Kirchhellen auf dem zentralen Johann-Breuker-Platz - schon längst in Betrieb sind.

Im Gegensatz zum von den Piraten vorgeschlagenen Modell „Freifunk“ (die WAZ berichtete ausführlich) kommt die Gelsennet-Variante nicht ohne Anmeldung aus und ist auch nicht ganz kostenfrei für die Nutzer: Die Kunden lassen sich per SMS registrieren. Das kostet 49 Cent. Dafür bekommt der Nutzer ein Passwort, das 24 Stunden gültig ist. Innerhalb dieser Zeit kann er so viel surfen oder auch Daten herunterladen, wie er möchte.

Die Registrierung sei aus rechtlichen Gründen nötig, unterstrich André Dreiskämper, der zuständige Projektmanager bei Gelsennet, am Mittwoch im Gespräch mit der WAZ. Denn aktuell sei der Inhaber des Anschlusses verantwortlich für alles, was ein Kunde mit seinem Smartphone oder Tablet im Netz unternehme.

Auf der Bahnhofstraße in Gelsenkirchen befindet sich das Projekt im Aufbau

Auf der Bahnhofstraße in Gelsenkirchen befindet sich ein solches WLAN-Netz derzeit bereits konkret im Aufbau, an wichtigen Punkten der City können die Kunden dort schon im öffentlichen Funknetz surfen. Auch die Gladbecker Straße in Bottrop ist z. B. bereits ein WLAN-Projektstandort, weil dort Geschäftsleute die Initiative ergriffen und mit Gelsennet Kontakt aufgenommen haben. Auch in Gelsenkirchen-Buer will man in absehbarer Zeit ein öffentliches WLAN-Netz verwirklichen.

Piraten beharren auf ihrem Modell: „49 Cent am Tag ist kein freies WLAN“

Piraten-Spitzenkandidat Thomas Weijers und seine Mitstreiter beobachten nach ihrem jüngsten Freifunk-Vorstoß die aktuelle lokale WLAN-Diskussion mit besonderem Interesse. Die Piraten beharren auf ihrem alternativen Modell, das ohne Anmeldung und ohne Kosten für den Nutzer auskommt. „49 Cent am Tag ist kein freies WLAN“, twitterte Thomas Weijers mit Blick auf das Gelsennet-WLAN. Und auch die Registrierung sei eine beachtliche Einschränkung. Weijers: „Die Gladbecker Piraten empfehlen Freifunk!“