Gladbeck. . Nachdem die CDU Fragen zu Reparaturkosten und Klimaschutz gestellt hat, antwortet Bürgermeister Ulrich Roland. Sein Fazit: Der Bus wird so lange fahren, wie er es kann. Die DKP erinnert, dass der Bus als Einsparpotenzial im Rahmen der Haushaltsanierung genannt wurde und die SPD einen Beschluss dazu gefasst habe.

Um den Gladbecker Bücherbus ist eine politische Diskussion entbrannt, nachdem die Nachricht von der Reparatur des betagten Gefährts (30 Jahre) bekannt wurde. Die CDU hatte daraufhin Fragen zu Kosten und Klimaschutz (der Bus erfüllt nicht die Abgasnormen und fährt mit Sondergenehmigung) gestellt, die SPD sich darüber empört, weil sie dahinter die Forderung zur Abschaffung vermutet.

Nun bezieht Bürgermeister Ulrich Roland Stellung zu Fragen von CDU-Ratsfrau Barbara Enxing. Konkret teilt Roland mit, dass der Bücherbus seit Mitte März außer Betrieb ist, die jetzige Reparatur rund 6500 Euro koste. Viele Reparaturen würden in der ZBG-Werkstatt ausgeführt, für externe Werkstätten und die Beschaffung von Ersatzteilen seien in den vergangenen fünf Jahren jährlich ca. 2350 Euro ausgegeben worden. Die Sachaufwendungen (Kraftstoff, Verbrauchsmaterialien, Kfz-Steuer und Versicherung) beziffert Roland auf 7200, die Personalkosten auf 106.200 Euro jährlich. In nächster Zeit stünden Karosseriearbeiten (ca. 1000 Euro) und der Austausch der Batterien (2000-3000 Euro) an. Wegen des Alters des Busses könnten weitere, nicht planbare Kosten anfallen.

Die Ausnahmegenehmigung, mit der der Bus in der Umweltzone unterwegs sein darf, gilt noch bis Ende 2014, sie würde danach aber verlängert, sagt der Bürgermeister schon jetzt. Rolands Argumente: Die Fahrzeiten sind gering, die Strecken zwischen den Haltestellen kurz und wenn die Nutzer aus den Stadtteilen zur Stadtbücherei kämen, „dürften die dadurch verursachen zusätzlichen CO2-Emissionen deutlich höher sein.“ 62068 Medien (11 % der Gesamtausleihe) seien im letzten Jahr am Bücherbus ausgeliehen worden. Hauptsächlich Kinder, Familien und Ältere nutzten den Service, für Kinder sei es oft der erste Kontakt zur Bücherei und der Einstieg in die dauerhafte Büchereibenutzung.

Tage sind gezählt - Einsparpotenzial in der Haushaltssanierung

Dass die Tage des Busses so oder so gezählt seien, daran erinnert Gerhard Dorka (DKP) in einer Stellungnahme. Die SPD habe doch gemeinsam mit den Grünen am 20. September 2012 in der Ratssitzung den Haushaltssanierungsplan mitbeschlossen habe, in dem vorgesehen sei, ab 2017 auf den Bücherbus zu verzichten. Die DKP hatte sich damals gegen die Abschaffung des Busses ausgesprochen und nach dem Beschluss zahlreiche Unterschriften für den langfristigen Erhalt gesammelt.

Fakt ist tatsächlich: Die Stadtbücherei muss wie alle städtischen Bereiche im Rahmen des Haushaltssanierungspakete sparen. In ihrem Fall ist das Ziel mit 250.000 Euro besonders hoch gesteckt. In der Diskussion wurde die Abschaffung des Bücherbus-Services als eine Einspar-Möglichkeit genannt.