Gladbeck. . Für die Europawahl räumt die Stadt den Bewerbern 600 Standorte ein, für die Integrationswahl sind es 400 und für die Kommunalwahl 3160. Zudem hat die Stadt 70 Werbetafeln angemietet. Es gibt aber auch Bereiche, wo das Plakatieren absolut tabu ist.

Insgesamt 4160 Standorte für Plakate zum Super-Wahltag am 25. Mai stehen im Stadtgebiet zur Verfügung. Möglich ist dies auf Laternenpfählen und – wieder – Baumstämmen. Tim Deffte, Sprecher im Rathaus, erklärt: „Wir haben das Plakatieren an Bäumen wieder zugelassen, um genügend Platz zu haben.“ Denn immerhin stehen mehrere Entscheidungen an.

Für die Europawahl räumt die Stadt den Bewerbern 600 Standorte ein, für die Integrationswahl sind es 400 und für die Kommunalwahl 3160. Deffte: „Die Stadt hat insgesamt 70 Werbetafeln angemietet, die sie den Parteien zur Verfügung stellt.“ Der Stadtsprecher berichtet: „Nach der Sitzung des Wahlausschusses in der vergangenen Woche sind am Freitag die bewilligten Sondergenehmigungen an die Parteien und Wählergemeinschaften rausgegangen.“ Solch eine Sondergenehmigung müsse beantragt werden. In ihrem Bescheid erfahren die Parteien und Gruppen, wo und wie viel sie plakatieren dürfen. „Die genaue Staffelung wird nach einem komplizierten System anhand der Ergebnisse der letzten Wahl 2009 errechnet“, so Deffte.

Anzahl und Straßen festgelegt

Nicht nur die Anzahl der Plakate und deren Format (bis DIN A 1) sind festgelegt, sondern auch die Bereiche, an dem Schilder angebracht werden dürfen. Tabu für eine derartige Wahlwerbung: beispielsweise Fußgängerzone, der Markt- und der Rathausplatz, Bushaltestellen, Ampeln, Verkehrsschilder und Kreisverkehre.

Bei Verstößen schreitet die Stadt ein. CDU-Mitglieder bringen derzeit rund 600 Plakate im A1-Format an Straßenlaternen an, sagt Geschäftsführer Franz-Josef Thorwesten – fifty:fifty mit Slogan und Bürgermeister-Kandidat. Vier großflächige Bereiche stehen der CDU auch zur Verfügung: „Sie werden in zwei ,Wellen’ mit unterschiedlichen Motiven geklebt.“ Eine Summe im „vierstelligen Bereich“ investiere die Partei für Plakate.

Die SPD macht sich erst nach Ostern auf den Weg. „Wir dürfen 500 Plakate aufhängen“, so Geschäftsführer Andreas Dunkel. Diese Arbeit übernehmen Jugendliche aus den eigenen Reihen gegen „einen kleinen Obolus“. Da die SPD wiederverwertbare Hartfaserplatten verwende, würden sich die Kosten auf „rund 500 Euro plus Klebematerial belaufen.“

„Das Kleben machen wir selber“

Der ABI (Alternative Bürgerinitiative) stehen laut Vertreter Süleyman Kosar etwa 75 Plakate zu. Ein Grafiker kümmere sich um die Entwürfe, das Kleben „machen wir selber!“ Eigenregie ist auch bei den Linken die Devise, etwa zehn Leute werden mit anpacken, sagt Olaf Jung. Er schätzt: „Wir geben dafür etwas mehr als 500 Euro aus.“ Von ihrer Landes- und Europapartei würden 120 Plakate gestellt. An 360 Standorten dürfen die Linken kleben – „acht Prozent der Gesamtfläche“.