Aufgepeppt mit Schinken – oder Geflügelbrust-Streifen, Thunfisch, Ei oder Feta-Käse – wird ein bunter Salatteller zu einer leichten Mahlzeit. Doch besonders verzehrfertig eingeschweißte Mischsalate sind anfällig für eine mikrobielle Belastung. Küchenexpertin Ina Berns hat für die WAZ-Leser Tipps zur Lebensmittelhygiene zusammengestellt:

Um sich weitgehend zu schützen, empfehlen Wissenschaftler, alles, was roh verspeist werden soll in Essigwasser zu waschen. Der Strunk des Salats wird gekürzt, die Blätter auseinander genommen und in stehendem Wasser unter Zusatz von Essigessenz vorsichtig gewaschen. In der Salatschleuder oder in einem Geschirrtuch lässt sich verbleibendes Wasser entfernen. Geschnittenes sollte nicht mehr mit Wasser in Berührung kommen, um wasserlösliche Vitamine zu erhalten.

Mit dieser Vorgehensweise mindern Sie eine Keimbelastung bis zu 80 Prozent. Wird der Salat anschließend mit einer Essig- oder Zitronen- Öl Marinade angemacht, kann die Keimzahl sogar auf ein Prozent reduziert werden. Die Erklärung: Die Essigsäure mindert den pH-Wert des Salats und diese Aussäuerung lässt die Keime sterben.

Öl macht Blattsalate weicher im Biss, löst vielleicht auch die Mikroflora aus Furchen und zwischen Zellen der Blattoberfläche heraus. Auch andere Zutaten einer Salatsoße wie Senf, Zwiebeln, Knoblauch, Chili oder Kräuter töten Keime ab. Die schwefelhaltigen Substanzen der Zwiebel machen den Bakterien und Pilzen den Garaus.

Joghurt-Dressing oder Salatmayonnaise haben indes keine desinfizierende Wirkung. Sie können natürlich unter Naturjoghurt selber Essig, Senf und etwas Olivenöl mit gehackten Kräutern und Gewürzen rühren, nur muss die Sauer-Komponente überwiegen.

Wie die Keime ins Gemüse gelangen? Über tierischen Dünger oder kontaminiertes Wasser können Keime auf Salat und Gemüse gelangen. Jeder Mensch hat Escherichia-coli-Bakterien in seinem Darm -- und das ist auch gut so, denn es sind nützliche Stämme, die andere Keime an der Ausbreitung hindern. Es gibt aber auch krankheitserregende E.-coli-Bakterien, die zusätzliche Giftstoffe produzieren und wichtige Zellen im Darm zerstören.

In der Küche ist Hygiene oberstes Gebot. Regelmäßiges, gründliches Händewaschen und häufiger Wechsel von Spül- und Trockentüchern sollten selbstverständlich sein.