Gladbeck. . Die Zahl der Straftaten in Gladbeck ist rückläufig, belegt die Kriminalstatistik der Polizei. Subjektiv empfinden das Bürgerinnen und Bürger anders. Bei der WAZ-Umfrage zum Thema „Sicherheit in Gladbeck“ erklärten nur 36 Prozent der 309 Teilnehmer, sie fühlten sich in der Stadt sehr sicher oder sicher. 63 Prozent dagegen fühlen sich weniger sicher.

Die Zahl der Straftaten in Gladbeck ist rückläufig, belegt die Kriminalstatistik der Polizei. Subjektiv empfinden das Bürgerinnen und Bürger anders. Bei der WAZ-Umfrage zum Thema „Sicherheit in Gladbeck“ erklärten nur 36 Prozent der 309 Teilnehmer, sie fühlten sich in der Stadt sehr sicher oder sicher. 63 Prozent dagegen fühlen sich weniger sicher, unter den Frauen und älteren Bürgern sind es sogar 68 Prozent.

Wie hat sich die Sicherheit in Gladbeck Ihrer Meinung nach in den letzten Jahren entwickelt?

Das Ergebnis ist eindeutig: Gladbeck ist in den vergangenen Jahren unsicherer geworden, sagen 79 Prozent der Befragten, unter den Frauen sogar 86 Prozent. Dass die Stadt sicherer geworden ist, finden nur sieben Prozent. Jeder Zehnte traute sich zu dieser Frage kein Urteil zu.

Gehen Sie abends nach Veranstaltungen oder Verabredungen bedenkenlos zu Fuß nach Hause?

Nein, sagt die deutliche Mehrheit (84 Prozent), von den weiblichen Befragten sogar 91 Prozent. Keine Bedenken, wenn sie abends zu Fuß unterwegs sind, haben 16 Prozent, darunter überwiegend Jüngere.

Wurden Sie in Gladbeck auf der Straße schon einmal belästigt?

Die Mehrheit der Befragten (64 Prozent) hat bereits Erfahrungen mit Belästigungen oder Pöbeleien gemacht – Frauen (69 Prozent) häufiger als Männer (60 Prozent).

Die für Gladbeck zuständige Polizeiwache ist in Bottrop. Ist die Polizei Ihrer Erfahrung nach im Ernstfall schnell genug am Tatort?

67 Prozent verneinen diese Frage, neun Prozent meinen, die Polizei sei schnell genug vor Ort. 23 Prozent können das nicht beurteilen.

Haben Sie schon einmal Notarzt oder Polizei gerufen?

75 Prozent der Befragten brauchten diese Hilfe schon. Die Mehrheit hat damit weniger gute Erfahrungen gemacht. 46 Prozent sagen, dass es nicht so gut funktioniert habe, 29 Prozent hatten keine Probleme.

Stellen Sie bedenkenlos Ihr Fahrrad/Moped/Auto auf jedem öffentlichen Parkplatz ab?

59 Prozent der Befragten beantworteten die Frage mit Ja, 40 Prozent mit nein.

Vor einigen Jahren wurde der kommunale Ordnungsdienst verstärkt. Fühlen Sie sich seitdem sicherer?

Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) kennt den kommunalen Ordnungsdienst nicht einmal. 41 Prozent fühlen sich nach der personellen Aufstockung im Stadtgebiet nicht sicherer, zehn Prozent dagegen schon.

Sollten Wachdienste und die Polizei im Stadtbild mehr Präsenz zeigen?

Die Antwort ist eindeutig: Mehr Präsenz wünschen sich 89 Prozent der Befragten.

Haben Sie Angst, Opfer von Einbrechern zu werden?

81 Prozent befürchten das – 86 Prozent der Frauen und 79 Prozent der Männer.

Sind Sie in Gladbeck schon einmal Opfer eines Diebstahls, eines Einbruchs oder einer Körperverletzung geworden?

Gut die Hälfte der Teilnehmer hat solch eine schlimme Erfahrung schon gemacht, 57 Prozent der Frauen, 49 Prozent der Männer.

Am Platz hinter dem Rathaus und auf einigen Schulen gibt es eine Videoüberwachung. Wie ist Ihre Meinung dazu?

In dieser Frage sind sich fast alle einig: 90 Prozent sprechen sich für Videoüberwachung aus, nur sechs Prozent dagegen.

Die WAZ hat ihre Leserinnen und Leser auch nach Bereichen gefragt, an denen das subjektive Unsicherheitsempfinden besonders hoch ist.

An welchen Orten in Gladbeck fühlen Sie sich unsicher?

Spitzenreiter unter den vorgegebenen potenziellen „Angst-Orten“ im Stadtgebiet sind der Schürenkamptunnel und der Tunnel am Goetheplatz – obwohl dort nach den Erkenntnissen der Polizei so gut wie nie etwas passiert. 71 Prozent der Befragten fühlen sich dort abends unsicher. 64 Prozent haben in der Innenstadt ein mulmiges Gefühl, gefolgt vom Nordpark und vom Wittringer Wald (je 54 Prozent) sowie vom Bahnhof West (38 Prozent).

35 Prozent der Befragten machten von der Möglichkeit Gebrauch, einen sonstigen Bereich zu nennen, an dem sie sich unsicher fühlen. Am häufigsten wurden der Stadtteil Brauck, der Festplatz sowie die Horster Straße und die Landstraße in Brauck genannt.

Auch das Sicherheitsempfinden von Fahrgästen im öffentlichen Personennahverkehr spielte in der Befragung der Gladbeckerinnen und Gladbecker eine Rolle.

Sollte Ihrer Meinung nach mehr Begleitpersonal in Bus und Bahn mitfahren?

„Ja, den ganzen Tag über“, meinen 45 Prozent aller Befragten. Insbesondere über 60-Jährige und Frauen wünschen sich mehr Ansprechpartner im öffentlichen Nahverkehr. Weitere 22 Prozent glauben, dass es ausreichen würde, wenn abends mehr Begleitpersonal in Bahn und Bus mitführe. Nur fünf Prozent finden, dass dies nicht nötig sei.

Schließlich waren eigene Vorschläge gefragt. Die WAZ von ihren Leserinnen und Lesern wissen:

Was müsste geschehen, damit Sie sich in Gladbeck sicherer fühlen?

Zwei Drittel der Befragten haben diese offene Frage beantwortet und notiert, welche Verbesserungen sie sich in Sachen Sicherheit wünschen. Auf diese Frage haben mehr Männer (72 Prozent) als Frauen (64 Prozent geantwortet. Die detaillierte Auswertung folgt.