Gladbeck. Große Ehre für Hans Boltendahl: Das Buch des 85-jährigen Gladbeckers über seine Kriegs-Erlebnisse als 15-jähriger Junge und seine sowjetische Kriegsgefangenschaft ist in russischer Sprache erschienen und wird in Gegenwart des Autors im April in Krasnogorsk nahe Moskau erstmals präsentiert.

Im Vorfeld des Buchprojektes hat Boltendahl bereits vor einem Jahr eine Ehrenurkunde des „Memorialmuseums deutscher Antifaschisten“ in Krasnogorsk erhalten. Museumsleiter Sergey Pobezhimov hatte ihm die Urkunde „in Anerkennung seiner Freundschaft und Verbundenheit mit dem Memorialmuseum“ verliehen. Das Museum ist ein Zweigmuseum des „Zentralen Museums des Großen Vaterländischen Krieges in Moskau“.

Der Gladbecker hatte dem Museum 2008 die Ikone „Entschlafen der Gottesmutter“ zurückgebracht, die in seinem Besitz war, aber offensichtlich aus Russland stammte und vermutlich in den letzten Kriegsjahren beim Rückzug deutscher Soldaten aus einer brennenden russisch-orthodoxen Kirche gerettet und nach Deutschland gebracht wurde.

Durch den Kontakt zum Museum und dort speziell zu der dort arbeitenden Natascha Michalkowa wurde nun auch das Buch Boltendahls ins Russische übersetzt. Darin schildert er eindrucksvoll, wie er mit noch 15 Jahren 1944 Luftwaffenhelfer wurde. Nur durch eine Freiwilligenmeldung als Luftwaffen-Soldat konnte er sich dem Zugriff der Waffen-SS entziehen. Im April ‘45 war er bei einem Fronteinsatz an der Oder dabei, kam in sowjetische Gefangenschaft und war fast fünf Jahre in Sibirien, bevor er im September 1949 in die Heimat zurückkehrte. Seit 1951 lebt Boltendahl in Gladbeck.

Das Buch in russischer Sprache trägt den gleichen Titel wie die deutsche Ausgabe von 2010: „Ich war erst fünfzehn“. In einer Auflage von 200 Exemplaren liegt es vor uns und soll vor allem im Memorialmuseum Jugendlichen und interessierten Museumsbesuchern zugänglich gemacht werden. Zur Präsentation reist der Gladbecker vom 18. bis 23. April nach Russland.