Gladbeck.
Gerade liegt sie druckfrisch vor – und schon sorgt sie für Aufregung: Die neue Ausgabe der Zeitschrift „Gladbeck Unsere Stadt“. Auslöser ist ein Bericht über Frauennamen Gladbecker Straßen.
Autor des Aufsatzes ist Heimatvereinschef Heinz Enxing, der kritisch feststellt, dass nur eine einzige Straße nach einer berühmten Frau aus Deutschland benannt sei – die Droste-Hülshoff-Straße. Zwar gebe es drei weitere Straßen, die an internationale weibliche Persönlichkeiten erinnern – Schriftstellerin Astrid Lindgren aus Schweden, Physikerin und Chemikerin Marie Curie aus Frankreich sowie Friedensforscherin und Schriftstellerin Berta von Suttner aus Österreich. „Hat das Gladbecker Straßennetz keinen Platz für deutsche Frauen?“, fragt er.
Schon gestern kam die Antwort aus dem Rathaus, wo man sich über den Bericht „wundert“. Seit 20 Jahren werde der Heimatverein beteiligt bei Straßenbenennungen, konkrete Vorschläge zur Benennung nach einer deutschen Frau habe es bislang nicht gegeben. Speziell die Benennung nach der Österreicherin Berta von Suttner, so schreibt Peter Breßer-Barnebeck, Amtsleiter Wirtschaftsförderung und Kommunikation, habe der Verein in einem Brief von 2003 „ausdrücklich begrüßt“.
Der Amtsleiter wirft dem Verein in einem Brief auch vor, drei Fotos, an denen die Stadt die Rechte halte, ungefragt abgedruckt zu haben. Desweiteren kritisiert Breßer-Barnebeck, dass „Gladbeck unsere Stadt“ in einem Bericht über die 50jährige Partnerschaft zu Marcq-en-Baroeul eine Fotomontage eines Rathaus-Fensters mit Wappen der Partnerstädte benutze, das es so nicht gebe.
Weitere Themen in dem 52-seitigen Heft: Der geplante Umbau von Busbahnhof Oberhof und Grabenstraße, ein historischer Blick auf die Bier- und Branntweinsteuer im alten Gladbeck sowie Erinnerungen an die Stimmung in Gladbeck zum Kriegsbeginn im Sommer 1914.
Das Deckblatt des neuen Heftes ziert die Jugendkunstschule – für die nächste Ausgabe suchen Heimatverein und Verkehrsverein Hobbyfotografen, die schöne Stadtmotive zur Verfügung stellen. Das neue Heft gibt’s wie immer für 1,50 € an vielen öffentlichen Stellen.