Gladbeck. . 88-jährige Gladbeckerin erlebte an der Königsberger Straße, wie ein Fremder versuchte, in ihre Räume einzudringen. Die Seniorin war starr vor Schreck. Als sie die Polizei alarmierte, waren die Beamten im Nu am Tatort. Die Seniorin rät: Prompt Polizei zur Hilfe holen und Schutz vor Einbruch anbringen
Eine Szene wie aus einem Thriller aus der Feder von Alfred Hitchcock: Es ist dämmerig draußen. In einem Mehrfamilienhaus steigt ein Fremder im Dunkeln die Treppen hoch, macht halt vor einer Wohnungstür. Er stochert mit einem spitzen Gegenstand im Türschloss, um es zu öffnen. Immer wieder und wieder. Auf der anderen Seite der Tür horcht eine Seniorin auf. Sie hat von innen ihren Wohnungsschlüssel stecken lassen; die Frau ist starr vor Schreck. Sie beobachtet angsterfüllt, ob es dem Fremden gelingt, ihren eigenen Schlüssel herauszustoßen und zu ihr in die Wohnung zu kommen. Leider handelt es sich bei der Handlung nicht um einen Film, es ist vielmehr ein Krimi, wie ihn das Leben schrieb. Und Erna Müller (Name von der Redaktion geändert) ist darin eine der Hauptpersonen.
Fremder gab schließlich auf
Die 88-Jährige war es, die an einem Sonntag gegen 19.30 Uhr vor wenigen Wochen angsterfüllt in ihrer Wohnung an der Königsberger Straße stand. Sie erzählt: „Da hat einer am Schloss gefummelt und gefummelt, bestimmt 20 Minuten lang.“ Der Schrecken fuhr ihr gehörig in die Glieder. Ihr Gedanke: „Was ist, wenn der reinkommt und ich krieg’ einen übern Kopf? Dann liegt ich da.“ Ihr Sohn, der ebenfalls in Gladbeck lebt, konnte es nicht sein: „Der kommt auch rein, wenn mein Schlüssel steckt. Und sonst hätte er geschellt.“
Umfrage unter Lesern
Wie sicher fühlen sich die Gladbecker in ihrer Stadt? Das wollen wir mit einer Umfrage unter den Lesern herausfinden.
Mitmachen ist einfach: Fragen im Fragebogen (s. unten) beantworten, Fragebogen bei der WAZ, Horster Str. 10, 45964 Gladbeck, abgeben oder zuschicken. Oder online ausfüllen unter www.waz.de/gladbeck
Irgendwann habe der Fremde aufgegeben. Das Licht sei im Hausflur angegangen; vom Fenster aus, so erzählt die 88-Jährige, habe sie einen Fremden aus dem Gebäude gehen und in einem Auto davonfahren sehen. Erst da habe sie die Polizei alarmiert. „Die Beamten waren auch sofort hier, ich war ganz erstaunt“, berichtet die Seniorin. Warum sie nicht bei der Polizei angerufen hat, als der Fremde an ihrer Tür fuhrwerkte? „Wenn mein Schlüssel aus dem Schloss gefallen wäre, hätte ich ihn schnell wieder reingesteckt“, sagt Erna Müller.
Heute würde sie nicht warten, sondern sofort die Polizei zur Hilfe holen. Außerdem will sie ihre Eingangstür professionell sichern lassen. Das rät sie auch anderen Menschen – nicht nur Senioren. Schließlich will man sich ja in seinen vier Wänden sicher fühlen.