Gladbeck. . Bereits im Herbst 2013 wurde die Maßnahme im Fachausschuss angekündigt, seit Montagfrüh laufen nun die Arbeiten: Die Durchforstung am Bernskamp in Nähe der städtischen Musikschule hat begonnen. Eine Fachfirma aus Raesfeld ging ab 8 Uhr ans Werk.
Kurz vor acht Uhr früh gab es die erste Einsatzbesprechung vor Ort, dann ging es los: Am Montag haben die Durchforstungsarbeiten beidseits des Bernskamp begonnen. Bis Ende der Woche soll die sensible Maßnahme abgeschlossen sein.
Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren heftige Bürgerproteste gegen Durchforstungs- und Fällarbeiten in Gladbecker Wäldern. Und so richtete auch Wendel vorm Walde (SPD) im vorigen Herbst in der Betriebsausschuss-Sitzung einen ungewöhnlichen Appell an den ZBG: „Hier handelt es sich um einen äußerst repräsentativen Bereich! Gehen Sie hier bitte äußerst behutsam und sensibel vor“, sagte Wendel vorm Walde mit Blick auf die beiden kleinen Waldflächen links und rechts vom Bernskamp im repräsentativen Eingangsbereich zum Musikschulgebäude.
Diese Waldflächen hat die Stadt erst im Jahr 2004 von der Viterra übernommen; der Bestand aus bis zu 100 Jahre alten Rotbuchen und Stieleichen wird nun durchforstet; laut ZBG-Angaben vom vorigen Herbst sollen insbesondere Eichen entnommen werden, da sie hier immer mehr von den Rotbuchen verdrängt würden und viele Bäume in einem schlechten Zustand seien.
„Mehr Platz schaffen für einen gesunden Baumbestand“
Die WAZ traf am Montagvormittag Bernhard Schregel vom ZBG und Markus Herber vom Regionalforstamt vor Ort am Bernskamp. Die beiden unterstrichen nochmals, dass die nun angelaufene Durchforstungs-Maßnahme aus fachlicher Sicht dringend nötig sei, um für die dann verbleibenden Bäumen genügend Platz zu schaffen.
„Es geht hier nicht etwa darum, gesunde Bäume zu fällen und zu Geld zu machen“, erläuterte Bernhard Schregel nochmals. Forstwirtschaft werde in Gladbeck und in der Region letztlich immer ein Zuschussgeschäft bleiben. Schregel unterstrich auch, dass alle Maßnahmen nach den Kriterien des internationalen FSC-Standards vorgenommen würden.
Trampelpfad durch das Wäldchen derzeit gesperrt
Das Einsatzteam der mit den Arbeiten beauftragten Fachfirma aus Raesfeld (Münsterland) ging am Montag zügig zur Sache: Zunächst fielen auf der linken Seite des Bernskamps (von der Sandstraße aus gesehen) die ersten Bäume, in der zweiten Wochenhälfte sollen die Arbeiten auf der rechten Seite fortgesetzt werden. Da sich durch das Wäldchen Trampelpfade ziehen, die vielfach genutzt werden, wurde an der Straßenseite rot-weißes Flatterband gespannt, um die Passanten auf die Arbeiten aufmerksam zu machen: „Halt! Baumfällungen!“
Bernhard Schregel erklärte im Gespräch mit der WAZ, dass der repräsentative Charakter des Eingangsbereichs zur Musikschule mit dem schönen Wäldchen beiderseits der Straße auf jeden Fall erhalten bleibe. „Daran wird sich nichts ändern. Uns geht es einzig und allein darum, den Baumbestand gesund zu erhalten.“