Ganz schön schusselig diese Einbrecher: Sie vergaßen doch glatt Mercedes Kraftfahrzeugbriefe aus einem Safe zu nehmen, bevor sie denselben im Rhein-Herne-Kanal entsorgten.

Das hieß für einen von ihnen: Ab ins Wasser. Tauchen, den kleinen Tresor wieder raus holen. Die Räuberpistole begann in Gladbeck an einem Juniabend 2009. Den Safe hatten die Männer damals kurz zuvor aus einem Büro an der Straßburger Straße gestohlen. Die zu den Briefen passenden Autos fanden die Männer allerdings nicht.

Seit gestern steht einer der Tatbeteiligten, ein 35-jähriger Gelsenkirchener, unter anderem wegen Diebstahls vor dem Essener Landgericht.

Einen Tipp hatten die Männer bekommen, bis 30 000 Euro sollten dieses Mal im Safe sein. Das erwies sich als Irrtum. „Nur ein bisschen Bargeld“, hätten sie gefunden, berichtet der 35-Jährige, dazu zwei Autoschlüssel und die zu den Fahrzeugen gehörenden KFZ Briefe.

Immerhin reichte das Geld für Nachschub an Kokain. Das Täter-Quintett bevorzugte sonst meist Ladenlokale. Ihre Masche: Zwei Leute lenkten Mitarbeiter ab, während ein anderer sich um die Beute kümmerte; mitunter mehrere tausend Euro aus Büros im Ladenbereich.

Inzwischen will der Angeklagte von Drogen weitgehend losgekommen sein. Na ja, „bis auf Cannabis“, sagt er. „Ich rauch mir am Tag meinen Joint.“ Die traditionelle libanesische Hochzeit, sowie die Geburt der Tochter sollen Anlass für die gute Wende im Leben gewesen sein. Der Prozess unter Vorsitz von Richterin Luise Nünning wird fortgesetzt. adB