Gladbeck. Die gläserne WAZ-Redaktion in Gladbeck erlebte einen hoffnungsvollen Ansturm der Albumbesitzer. Mehrere hundert Panini-Fans bevölkerten wechselweise den Konferenzraum, der als Bildchen-Börse freigegeben wurde. Etliche Sammelhefte konnten komplett gefüllt werden. „Eine tolle Idee der WAZ“, lobten viele der Gäste
„Wer hat die 151“ ruft Inge Hoymann ins Rund der etwa 50 „Revier sammelt Revier“- Fans, die gerade in die gläsernen WAZ-Redaktion gedrängt sind, um bei der großen Tauschbörse dabei zu sein. „Hier, ich!“ antwortet umgehend Marianne Opitz und hält das Panini-Sammelbildchen von Kicker Bernard Dietz in die Höhe. „Klasse, ich bin voll“, freut sich Inge Hoymann und meint damit natürlich keinen Alkoholgenuss, sondern ihr Sammelalbum. Damit hat die Feldhausenerin den Tagesrekord aufgestellt: Nur 20 Sekunden nach Tauschbörsenstart das Sammelalbum komplettiert zu haben.
Der Panini-Dietz ist offenbar eine Art blaue Mauritius in Sachen Seltenheit, wie sich im Laufe des Tages angesichts häufiger Nachfrage herausstellt. Trotzdem bleibt die Hoymannsche Erfolgsgeschichte kein Einzelfall. Im Laufe des Tausch-Tages bestätigen immer wieder Börsen-Besucher mit glücklichem Gesicht, „hat geklappt, alle fehlenden Bilder gefunden“.
Was dem Beobachter dabei auffällt: sind es sonst fast ausschließlich Kinder oder Jugendliche, die die Klebebilder von Fußballstars oder Kinohelden lieben, so hat die WAZ-Aktion „Revier sammelt Revier“ den Generationenausgleich geschafft. Offensichtlich sammeln sogar mehr Erwachsene die schönen Ansichten ihres Ruhrgebietes. Das bestätigt Monika Leschke (71), die zum ersten Mal die Panini-Leidenschaft gepackt hat. „Auf einen Schlag habe ich gut 30 fehlende Bilder gefunden“, zeigt sie stolz ihre Tausch-Trophäen. Alle großzügig erhalten von Monika Polak (66), obwohl diese selbst nur acht der Doppelten von Monika Leschke gebrauchen konnte. Letztere verrät, dass sie aus Begeisterung für den Revierbergbau zur Sammlerin geworden sei. „Eigentlich bin ich ein Nordlicht, stamme von der Ems, lebe aber schon 44 Jahre hier.“
Fehlendes Rathaus auf der Doppelten-Liste entdeckt
Einen Tisch weiter schielt Anna Lena Volmich aufgeregt auf die fein säuberlich notierte Doppelten-Liste ihres Nebenmannes, der bereits in angeregten Tauschverhandlungen steckt. Dann strahlt die 20-Jährige: „Ich habe gesehen, dass die Nr. 97, das Bild von unserem Rathaus, noch zwei Mal auf der Liste steht und das will ich doch unbedingt haben“.
Weitere Gelegenheiten, Tauschaktionen der WAZ zu besuchen, bieten sich in der Nachbarschaft
Wer bei der Tauschbörse nicht fündig wurde, kann selbstverständlich noch reichlich Bildertütchen in unserem LeserLaden erwerben.
Zudem besteht noch Gelegenheit zur Tauschaktion bei weiteren WAZ-Börsen in der Nachbarschaft: Morgen, Donnerstag 6. März, in der WAZ-Redaktion / LeserLaden in Bottrop am Pferdemarkt 1 von 11 bis 13 Uhr sowie von 15 bis 17 Uhr.
Auch in Gelsenkirchen kann getauscht werden: Am Freitag, 7. März, im Leserladen Ah-straße 12 von 11-13 und 16-18 Uhr sowie im Leserladen Buer an der Hochstraße 68 am Mittwoch, 12. März, von 11-13 und 15-17 Uhr.
„Jawoll“ freut sich derweil Ralf Marzin und klappt, vom aufregenden Tauschgeschäft sichtlich ins Schwitzen geraten, sein jetzt volles Sammelalbum zu. „Das mit der Nr. 189, dem Eisläufer Rudi Cerne, hat ziemlich schnell geklappt“, erzählt der 50-Jährige. „Aber den Landschaftspark Duisburg, Bild Nr. 68 zu finden, das hat etwas gedauert.“ Einige Börsianer mussten dafür angesprochen und deren Tauschlisten abgeglichen werden. Immer mit der Angst im Nacken, dass vielleicht der Nebenmann einem just das begehrte, letzte fehlende Bild wegschnappt. Marzin haben es besonders die Ansichten mit den Halden angetan. Tolle Naherholungsziele, zu denen er „jetzt mal hinfahren möchte“.
Felix Petersmann ist mit der ganzen Familie in die Redaktion an der Horster Straße gekommen, „wir alle sammeln zusammen“, sagt er. Für jeden sei was dabei, er stehe auf die Fußballer, seine ältere Schwester fände die Forscher interessant. „So eine Serie aufzulegen, das war eine ganz wunderbare Idee von der WAZ“, lobt auch Blitz-Sammlerin Inge Hoymann. Was sie denn jetzt mit ihrem kompletten Revier-Album macht? „Anschauen und gut wegpacken“, informiert die 65-Jährige, „als Geschenk für meine Kinder, die leben jetzt in Düsseldorf, sind ihrem Ruhrgebiet aber weiter tief verbunden.“