Gladbeck/Essen. Die Ermittlungskommission wurde aufgelöst, aber die Suche nach dem vermissten Gladbecker geht weiter
Das plötzliche Verschwinden des geistig behinderten Pierre Pahlke (21) aus Gladbeck, dessen Spur Polizeisuchhunde von Essen bis nach Amsterdam verfolgten, soll bald Thema eines Beitrages der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ sein.
Die Polizei erhoffe sich durch die Eurovisions-Ausstrahlung neue Hinweise, auch aus den Niederlanden, so Sprecher Peter Elke vom zuständigen Polizeipräsidium in Essen.
Im Stadtteil Frillendorf hatte Pierre bis zu seinem Verschwinden während der Woche in einer betreuten Einrichtung gelebt. Aufgrund seiner autistischen Züge bewegte er sich dort selbstständig nur im vertrauten Radius von wenigen hundert Metern rund um das Wohnheim Hubertstraße bis zum nahe gelegenen Getränke- oder Supermarkt. Dort, auf dem Netto-Parkplatz, war Pierre am Abend des 17. September 2013 zuletzt gesehen worden.
Die geplante TV-Sendung gibt seiner Familie in Gladbeck nun auch weiterhin Hoffnung, obgleich ihr mitgeteilt wurde, dass die speziell eingesetzte Ermittlungskommission „Pierre“ jetzt aufgelöst worden ist.
Dies sei ein üblicher Vorgang, so die Polizei, da die bislang eingegangenen, anfangs zahlreichen Zeugenhinweise und verfolgten Spuren abgearbeitet seien. „Sollten sich neue Anhaltspunkte ergeben, wird selbstverständlich sofort wieder eine Ermittlungskommission eingesetzt“, unterstreicht die Leitende Oberstaatsanwältin Elke Hinterberg.
Ende Januar hatten die Ermittler noch solche Anhaltspunkte erwartet, da nach behördlicher Freigabe aus den Niederlanden die Suche mit Spürhunden über die Grenze hinaus weitergeführt werden konnte. Bis nach Amsterdam, wo die Polizeihunde Pierres Spur im Heintje Hoekssteeg, einer Nebengasse im Amsterdamer Rotlichtviertel, verloren.
Trotz aller Bemühungen über Suchaufrufe der niederländischen Polizei und der von Pierres Familie im Rotlichtviertel aufgehängten Suchplakate mit privat ausgesetzter Belohnung von 10 000 Euro, seien „kaum Hinweise eingegangen“, so Elke Hinterberg. Es müsse leider davon ausgegangen werden, dass Pierre Opfer eines Kapitaldeliktes wurde und nicht mehr am Leben ist.