Gladbeck. . Arne Kilian und Nina Sträter lasen ihre gruseligen „Teezeit- und Kaffeepausengeschichten“ im Café Stilbruch an der Rentforter Straße in Gladbeck vor. Mehr als 25 Besucher fanden an diesem Abend wieder einmal den Weg in die Eckkneipe.

Mystisch, gruselig und in erster Linie faszinierend war es im Café Stilbruch. Zum zweiten Teil der Serie „Teezeit- und Kaffeepausengeschichten“ lud der Kulturverein Leuchtfeder e.V. auf die heimelige Kunstbühne ein. Diesmal mit dabei: Arne Kilian (Unna) und Nina Sträter (Düsseldorf).

Der Organisator Harry-Michael Liedtke sollte Recht behalten als er sagte, dass dieser Abend „höchstanspruchsvoll“ wird. Arne Kilians Kurzprosa „Nebelwarnung“ wurde dabei nicht nur hörenswert vorgelesen, sondern auch mit Genusstipps serviert. „1. Lesen Sie diese Geschichte am Nachmittag oder nachts zur Geisterstunde. 2. Legen Sie sich eine Hundeleine und ein wenig Asche parat. 3. Trinken Sie dazu einen Kaffee und essen Kürbiskerne.“ Tatsächlich ergaben all diese Genusstipps am Ende einen Sinn. Der sympathisch glatzköpfige Literat Arne Kilian erzählte von einem Spaziergang bei Halloween. Protagonist Thomas kommt dabei sein Hund Caruso abhanden.

Schattenschreie begeistert die Hörer

Und auf der nahezu aussichtslosen Suche nach diesem knickt Thomas in einem Erdloch um, schlägt sich den Kopf auf und begegnet dann, wenn man es so nennen mag, im Koma, einer mysteriösen Nebelerscheinung. Es ist Sven, der verstorbene Ex-Mann seiner Frau.

Nina Sträters „Schattenschreie“ war nicht minder gruselig und geheimnisvoll. Die Lektorin und Texterin erzählte detailgetreu von einem verfluchten Theaterstück, welches einst den Schauspieler der Hauptrolle scheinbar verrückt machte. Nun hat es bei einer Neuauflage Hauptfigur Conrad Rohl erwischt.

Die Suche nach Antworten zieht die Gäste in ihren Bann. So funktioniert Mystery, so funktioniert eine spannende Lesung. Mehr als 25 Besucher fanden an diesem Abend wieder einmal den Weg in die Eckkneipe. Und das, obwohl die Leuchtfedern mittlerweile fast wöchentlich vor die Bühne bitten. Und dann war es eigentlich wie immer bei der „traditionellen Wasserglaslesung“, wie Liedtke das Event nannte: Hohes Leseniveau mit starken Literaten. Während Kilian schon das zweite Gastspiel in Gladbeck gab, dürfen sich die Gäste wohl sicher sein, dass auch Nina Sträter wieder kommen wird.