Gladbeck.

Arbeiter haben gestern im Auftrag der Kreisverwaltung auf dem Mittelstreifen der Feldhauser Straße, der Verbindung zwischen Zweckeler Straße und Konrad-Adenauer-Allee, Bäume und Sträucher beschnitten – so radikal, dass sich mehrere aufgebrachte Leser in der Redaktion meldeten: „Die sägen alles kurz und klein!“

„Das mag auf den ersten Blick so aussehen“, räumt Jochem Manz, Pressesprecher beim Kreis Recklinghausen, ein. „Aber es handelt sich um einen normalen, wenn auch intensiven Rückschnitt im Rahmen der allgemeinen Straßenunterhaltung. Schließlich können wir nicht alle paar Wochen anrücken. Wir müssen dafür sorgen, dass Kraftfahrer freie Sicht haben und dass die Straßenlaternen nicht zuwachsen.“ Auch wenn einige Bäume auf den Stock gesetzt worden seien: „Die wachsen alle wieder nach.“

Aufgebrachte Bürger meldeten sich auch bei Bernhard Schregel, dem für das öffentliche Grün zuständigen Mann beim ZBG. Obwohl für Kreisstraßen nicht zuständig, nahm der Fachmann das Ergebnis des Baumschnitts in Augenschein – und kann die Aufregung nachvollziehen: „Von manchen Bäumen stehen nur noch Stümpfe. Dass die noch nachwachsen, bezweifele ich.“ Andere hätte man besser fällen als auf den Stock setzen, Solitärbäume freistellen sollen. Weil die Arbeiter ausschließlich mit Motorsägen gearbeitet hätten, sähen Sträucher „gerupft“ aus. „Alles in allem macht das keinen sachlich fundierten Eindruck“, urteilt Schregel.