Gladbeck. . Bei der Freiwilligen Feuerwehr in Gladbeck arbeiten 79 Haupt- und rund 140 Ehrenamtliche Seite an Seite. 42 verrichten regelmäßig in der Wache der Freiwilligen Feuerwehr Brauck an der Welheimer Straße ihren Dienst. Von dort aus rücken sie im Notfall aus.
Kleine Jungs wollen Feuerwehrmann werden. Auch kleine Mädchen träumen davon, Brände zu löschen und Leben zu retten. Im Löschzug Brauck 45 treffen diejenigen aufeinander, die es nicht beim Träumen belassen haben. 42 Feuerwehrleute, darunter fünf Frauen, tun an der Welheimer Straße ihren ehrenamtlichen Dienst. 25 von ihnen stellt die WAZ auf dieser Seite vor.
Überdurchschnittlich viele Mitglieder des Löschzugs sind auch im Hauptberuf bei der Feuerwehr. Sie sind über das Ehrenamt zur Berufsfeuerwehr gekommen – und der Freiwilligen Feuerwehr trotzdem treu geblieben. Wie André Lotze. Seinen hauptamtlichen Dienst leistet er in Mülheim, seine Freizeit verbringt er mit den Kameraden in Gladbeck. „Für mich ist Feuerwehr Beruf und Berufung zugleich“, sagt der 39-Jährige.
Eine Sammlung internationaler Feuerwehrabzeichen im Flur der Wache zeigt: Die Leidenschaft für die Brandbekämpfung verbindet die Gladbecker mit Gleichgesinnten weltweit – und führt sie auch über die Stadtgrenzen hinaus. Zum Beispiel im Sommer, als zwölf Vertreter aus allen Löschzügen zum Hochwassereinsatz nach Magdeburg fuhren. „Da sieht man doch Sachen, die man nicht alle Tage sieht“, sagt Löschzugführer Volker Dobrauc, der nicht lange zögerte, als die kreisweite Anfrage um Hilfe kam.
Wache als zweites Wohnzimmer
Auch Dobrauc befasst sich beruflich mit dem Thema Brandschutz. Marcus Jacobi ist sogar stellvertretender Stadtbrandinspektor der gesamten Stadt. Die Wache an der Welheimer Straße ist für die Kameraden das zweite Zuhause. Dort treffen sich die Freiwilligen, halten ihre Trainingseinheiten ab – und pflegen die Kameradschaft, die den meisten so wichtig ist. Dort trainiert die Jugendfeuerwehr, die so begehrt ist, dass es sogar eine Warteliste gibt – Nachwuchssorgen kennt die Freiwillige Wehr nicht. Und dort treffen sie sich, wenn es in den Einsatz geht.
Das ist der Löschzug 45
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Die Ehrenamtlichen stehen immer bereit. „Auf Abruf sozusagen.“ Wenn der Pieper losgeht, ist Eile angesagt. Wer kann, lässt dann alles stehen und liegen. „Die Schutzzieldefinition des Landes NRW besagt, dass innerhalb von acht Minuten nach der Alarmierung eine Truppe vor Ort sein muss.“ Wie in der Silvesternacht, als die Braucker den Hauptberuflichen unter die Arme griffen und unter Atemschutz Brände löschten. Im Einsatz arbeiten Ehren- und Hauptamtliche Seite an Seite. Das Verhältnis mit den Hauptamtlichen in der Innenstadtwache sei gut, sagt Lotze. „Ohne die Freiwillige Feuerwehr würde Gladbeck nicht auskommen.“
Reden über schlimme Einsätze
Bei Einsätzen werden die Feuerwehrleute oft mit schlimmen Situationen konfrontiert. „Die krassen Dinge bekommt man nicht aus dem Kopf raus“, sagt Lotze. Gespräche mit den Kameraden helfen, auch den Ehrenamtlichen steht beispielsweise das Open Team der Feuerwehr zur Verfügung, eine psychosoziale Unterstützungseinheit, der auch Oberbrandinspektor Marcus Jacobi angehört.
Wer sich für die Freiwillige Feuerwehr interessiert, sollte körperlich fit sein – allein die Ausrüstung ist schwer, die Atemschutzausrüstung wiegt 17 Kilogramm. Jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau muss eine Reihe von Kursen absolvieren, neben der Grundausbildung zum Beispiel einen Funk- und einen Atemschutzlehrgang. Ansonsten gilt: „Wir sind alle ganz normale Menschen, quer durch die Bevölkerungsschichten“, sagt Dobrauc. Ganz normale Menschen, die ihre Freizeit dem Wohl ihrer Mitmenschen opfern.
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