Gladbeck. Bildungschancen von Jugendlichen und Kindern mit Migrationshintergrund sollen über finanzierte Projekte gestärkt werden. Förderanfragen können jederzeit gestellt werden
. „Ja“, sagt Hermann Löbbecke, es stimme schon, „das Ganze gibt einem persönlich auch das Gefühl einer großen Zufriedenheit“. Was der Gladbecker meint, ist das aktuelle Resümee bezogen auf eine Herzensangelegenheit: die gemeinnützige GLA Stiftung für Integration und Chancengleichheit, die der Rechtsanwalt vor rund fünf Jahren mit seiner Frau Marianne sowie dem befreundeten Ehepaar Ursula und Dr. Hardy Grube gründete.
Unterschiedlichste Projekt in Gladbeck konnten bislang mit der stolzen Gesamtsumme von 32 587 Euro finanziell unterstützt werden. „Was nicht ohne die regelmäßigen Zuwendungen von Freunden und Bekannten möglich gewesen wäre“, unterstreicht Löbbecke. Denn die jährlich ausgeschütteten Erträge aus dem Stiftungskapital, das durch Zustiftung von Bruder Bernd Löbbecke auf 111 000 Euro anwachsen konnte, seien nun mal begrenzt.
Gleiche Bildungschancen schaffen
Wie es bereits der Stiftungsname benenne, „wollen wir zur Integration der Mitbürger und
zur Schaffung gleicher Bildungschancen beitragen, indem wir Projekte fördern, die Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund unterstützen“, erklärt Löbbecke. Wie vielfältig die Hilfe sein kann zeigt allein ein Blick auf die im Jahr 2013 mit insgesamt 8 881 Euro geförderten Projekte:
- 501 Euro wurden für den Violinunterricht einer begabten, aber aus einfachen Verhältnissen stammenden Musikschülerin ausgegeben.
- 450 Euro erhielt die Kindertagesstätte Terebinthe des Sozialdienstes katholischer Frauen zur Ausrichtung eines Breakdance-Kurses.
- 630 Euro flossen für besonderen Sprachunterricht an den Förderverein der Käthe-Kollwitz-Schule.
- 250 Euro gingen an die Raphael-Schule in Gelsenkirchen für ein Zirkusprojekt zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls und der persönlichen Leistungsbereitschaft.
- 1 100 Euro erhielt die Erich-Kästner-Realschule für das Projekt „Komm mit – Fördern statt Sitzenbleiben“ und für Schulkleidung.
- 2 200 Euro gingen an die Drewitz-Gesamtschule zur Anschaffung von Djembe-
Auch WAZ-Leser helfen der Stiftung
Der Erlös aus dem Losverkauf anlässlich der Eröffnung des neuen WAZ-Standortes wird, wie angekündigt, der GLA Stiftung überwiesen. 300 Euro sind zusammen gekommen. Dafür allen Loskäufern herzlichen Dank!
Privatspenden an die GLA Stiftung für Integration und Chancengleichheit sind jederzeit möglich. Kto.Nr.: 71 00 23 56, SPK Gladbeck, BLZ 424 500 40 oder Kto.Nr.: 466 200 100, Volksbank Ruhr Mitte, BLZ 422 600 01.
Trommeln für ein Musik-Projekt mit Auftritten zur Steigerung des Selbstwertgefühls von Schülern, die im Unterricht kaum Erfolgserlebnisse haben.
- 1 500 Euro flossen an die Roßheideschule zur Unterstützung einer lernschwachen Schülergruppe durch eine Jahrespraktikantin und fürs „Taiko Trommelprojekt“.
- 2 000 Euro erhielt die Schule am Rosenhügel zur Anschaffung eines interaktiven Whiteboards.
- 250 Euro gingen ans Heisenberg -Gymnasium für das Paten-Projekt „Padrini“, bei dem Gymnasiasten Hauptschüler mit Nachhilfeunterricht unterstützen.
Ende März in den Ruhestand
Weiters Fördergeld erhielt die „Schreibwerkstatt“ des SkF, „bei der migrationsbedingte Defizite im Schreiben, Formulieren und Gestalten von Texten ausgeglichen werden“, erklärt Hermann Löbbecke.
Man sei bestrebt, möglichst nachhaltig zu fördern und unterstütze so auch gerne Projekte, die jährlich fortgeführt werden.
Der Anwalt will sich künftig stärker persönlich in die Stiftungsarbeit einbringen. „Ende März gehe ich in Ruhestand, dann habe ich mehr Zeit“, verrät er. Dankesschreiben von den Begünstigten erwarte man nicht, „aber man freut sich sehr darüber, wenn man doch mal einen Brief erhält“. Wie von dem 12-jährigen Mädchen, das sich für den finanzierten Sprachunterricht „sehr nett bei uns bedankt hat“.