Gladbeck. .

Poetry Slam ist in Gladbeck angekommen. Das kann man wohl mit Fug und Recht sagen, denn rund 160 Zuschauer feierten ein tolles Kulturfest rund um das geschliffene Wort der „Slamer“.

„Wir wollen Kultur und Feierabend miteinander verbinden. Jeder soll sich einen Abend ohne technisches Getöse, aber mit erstklassiger Unterhaltung leisten können. Das passt zu uns im Ruhrgebiet“, sagte Rainer Wüst, der zwar den ersten direkten Wettbewerbern der Poetry Slamer jetzt auf den Weg brachte, aber bereits mit seiner ersten Veranstaltung im Oktober des vergangenen Jahres die Richtung vorgegeben hatte.

Diese Richtung ist klar definiert: Generationsübergreifender Spaß für jeden Geldbeutel auf hohem Niveau, ohne dabei abzuheben. Hört sich kompliziert an und ist es auch. „Wir müssen einfach den Mut haben, so etwas anzubieten. Wir haben mit Martin Schmidt vereinbart, die Martin-Luther -Kirche jetzt als Kultur-Tempel zu bezeichnen. Der Gladbecker Poetry Slam hat hier sein Wohnzimmer gefunden“, so Wüst.

Was durften die 160 Zuhörer an diesem Abend erleben? Es waren sechs Künstler am Werk, die ihr Handwerk verstanden und generationsübergreifend für Begeisterung sorgten. In der Tat saßen im Publikum Zuhörer zwischen 16 und 86 Jahre. Sicher eine der Besonderheiten des Genres Poetry Slam: Es ist klassenlos und zeitlos. Die Kunst des gesprochenen Wortes begeistert ohne MP 3 und Lasershow. Was ACHO alias Achim Leufker, Philipp Zymny als Deutscher Meister im Poetry Slam 2013 und der Sieger des Gladbecker Abends, Sascha Thamm, zu bieten hatten, war voller Wortwitz, provokant und von hoher Qualität.

Noch fünf weitere Wettbewerbe im Jahr 2014

„Wir planen für das Jahr 2014 noch fünf weitere Wettbewerbe. Im Januar 2015 werden wir dann den „Slamer des Jahres“ küren. Unser Domizil wird der Kulturtempel sein und ich werde mit meinem Mitstreiter Michael Meyer weiter mit Konzept, aber ohne Konzept die Slamer präsentieren“, verspricht Rainer Wüst, der sich in die Kunstform des Poetry Slam regelrecht verliebt hat. „In Borken gab es Slam, in Gelsenkirchen sogar drei Formate. Da war es nur logisch, dass wir in Gladbeck etwas machen mussten“, sagt Rainer Wüst. Dass die Szene auf Gladbeck aufmerksam geworden ist und den Standort mag, hat der Freitag bewiesen: Die Slamer aus der Region waren präsent und Wüst hat die Zusage, dass der „Best-Off-Sieger“ an den NRW-Meisterschaften teilnehmen kann.

Getränke gibt es übrigens beim Poetry Slam aus der Flasche, Frikadellen und Würstchen auf die Hand - Kultur mit Klasse eben.