Gladbeck. .

Das war zu erwarten: Das Ergebnis der WAZ-Umfrage zum Thema „Verkehrssituation in Gladbeck“ fiel eher durchwachsen aus. Die Meinungen von 258 Leserinnen und Lesern lassen den Schluss zu: Es gibt einiges zu tun.

Wie schätzen Sie den Zustand der Straßen ein?

Drei Viertel der Befragten sagen: Die Straßen in Gladbeck sind in einem weniger guten (50 Prozent) oder gar nicht guten (27 Prozent) Zustand.

Wie kommen Sie meistens in die Innenstadt?

31 Prozent der Befragten nutzen das Auto, 23 Prozent fahren mit dem Rad, 19 Prozent gehen zu Fuß. In den Bus stiegen nur elf Prozent auf ihrem Weg in die Innenstadt.

Für welche Verkehrsteilnehmer sollte am ehesten mehr investiert werden?

Eine eindeutige Mehrheit gibt es nicht, aber eine deutliche Tendenz für umweltfreundliche Verkehrsmittel: Jeweils gut ein Drittel der Befragten findet, es sollte am ehesten in Bus und Bahn (36 Prozent) und in den Radverkehr (35 Prozent) investiert werden. Nur 18 Prozent sind der Meinung, dass Investitionen für Autofahrer Priorität haben sollten.

Welches Verkehrsproblem ist am dringendsten zu lösen?

Die B 224 bleibt das große Thema. 45 Prozent meinen, dass der Verkehr auf der Bundesstraße im Stadtgebiet verbessert werden sollte. Weitere 20 Prozent sagen, besonders dringlich sei eine sichere Überquerung der B 224. Die Durchfahrt der Innenstadt in beiden Richtungen hätte für 16 Prozent Priorität.

Gibt es genügend Parkplätze in der Innenstadt?

Eindeutig positiv: 67 Prozent halten das Parkplatzangebot für ausreichend, 26 Prozent nicht. Je älter die Befragten, desto eher vermissen sie Parkmöglichkeiten in der City.

Und wie sieht es in ihrem Viertel aus: Reichen die Parkplätze für die Anwohner aus?

Auch im eigenen Wohngebiet ist die Mehrheit der Befragten (55 Prozent) zufrieden mit der Anzahl der Parkplätze. Immerhin aber sagen 40 Prozent, dass die Stellplätze in ihrem Quartier nicht ausreichen.

Wird der Straßenverkehr – z. B. in Tempo-30-Zonen – Ihrer Meinung nach ausreichend überwacht?

66 Prozent der Befragten halten die Kontrollen für nicht ausreichend. Je älter die Befragten, desto eher plädieren sie für mehr Überwachung.

Wie gut fühlen Sie sich durch den öffentlichen Nahverkehr in den Stadtteilen bedient?

Die größten Probleme sehen die Befragten in Rentfort. 20 Prozent fühlen sich vom öffentlichen Nahverkehr nicht ausreichend bedient. In Ellinghorst sind es 13 Prozent, in Schultendorf elf Prozent. Am besten schneidet das ÖPNV-Angebot in Gladbeck-Mitte ab. 39 Prozent der Befragen fühlen sich gut versorgt.

Was stört Sie, wenn Sie mit dem Bus unterwegs sind?

Zwei Dinge stören die Bürger am meisten: 46 Prozent finden, dass es abends und am Wochenende zu wenige Fahrten gibt, 45 Prozent halten die Preise für zu hoch. Jeweils mehr als ein Drittel sagen außerdem, dass es zu wenige Verbindungen gebe (35 Prozent) und dass es vor Schulbeginn und nach Schulschluss zu Engpässen komme (33 Prozent).

Zu einigen Fragen konnten die Leserinnen und Leser eigene Kommentare abgeben. Zum Beispiel bei den Themen Bahn und Radverkehr haben sie davon ausgiebig Gebrauch gemacht.

Wie steht es mit den Bahnverbindungen: Wie zufrieden sind Sie mit den Verbindungen in Nachbarstädte?

Wenn es um Fahrten nach Essen geht, gibt es ebenso viele zufriedene wie unzufriedene Befragte (jeweils 41 Prozent). Ähnliches gilt für Fahrten nach Gelsenkirchen (28 bzw. 26 Prozent). Nur zehn Prozent sind mit den Verbindungen nach Recklinghausen zufrieden, 36 Prozent nicht. Bei den Verbindungen nach Oberhausen überwiegt die Zufriedenheit mit 33 Prozent gegenüber 23 Prozent Unzufriedenheit.

Die Unzufriedenen nennen mehrheitlich schlechte Anschlüsse, schlechte Taktung, zu wenige Verbindungen und zu wenige Nachtfahrten als Gründe ihrer Kritik. „Abends ist Essig in Gladbeck“, formuliert es beispielsweise ein 46-jähriger Mann.

Auch zum Thema Radverkehr gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen. Wir fragten:

Gladbeck hat den Titel „Fahrradfreundliche Stadt“ – zu Recht?

Gladbeck trägt den Titel zu Unrecht, meinen 48 Prozent der Befragten. 38 Prozent halten Gladbeck für fahrradfreundlich.

Zur Frage, was sich verbessern müsste, nannte die große Mehrheit der Befragten die Radwege. Sie seien in einem schlechten Zustand. Ein großes Thema: Viele stören sich daran, dass es zunehmend Radweg-Markierungen auf der Fahrbahn statt eigener Radwege gibt. Ein Kommentar von vielen: „Die überall auf die Fahrbahn gepinselten Fahrradstreifen müssen verschwinden.“ Auch ein Ausbau des Radwegenetzes wird gefordert.

Fühlen Sie sich in Gladbeck auf dem Fahrrad im Straßenverkehr sicher?

Eine Mehrheit (60 Prozent) fühlt sich generell sicher mit der Einschränkung, dass es einige gefährliche Stellen gebe. Zehn Prozent sagen, dass sie sich uneingeschränkt sicher fühlen. Tatsächlich unsicher fühlen sich 18 Prozent – und 20 Prozent der Senioren.