Ausstellung „Sonne & Wind – Energien mit Zukunft“ im städtischen Museum wecktnostalgische Gefühle, stellt Entwicklungen vor und präsentiert neue Techniken

Es war der letzte Schrei: ein Plätteisen, das nicht mit Kohle befüllt wurde, sondern mit Elektrizität funktionierte! Die ersten Elektrobügeleisen wurden so um 1880 erfunden. Doch Muttern musste früher die Ärmel aufkrempeln und ordentlich die Muckis spielen lassen, wollte sie das Gerät übers Textil flitzen lassen. Das Museum der Stadt präsentiert ab 31. Januar die kiloschweren Vorgänger der heutigen federleichten Bügeleisen in der Ausstellung „Sonne & Wind – Energien mit Zukunft“.

Ein breites Spektrum

Ein Kapitel ist den Haushaltsgeräten im Wandel der Zeit gewidmet. Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck erklärt: „Wir haben eigens für die neue Ausstellung unsere Arbeiterküche überbaut.“ Ein weiterer Raum beleuchtet das Thema Energie in der Wirtschaftswunderzeit. Zitat von Resi Schmidt (Gaststätte „Zum Südpark“ an der Roßheidestraße): „Der erste Fernseher kam sehr spät, vielleicht so nach 1960.“ Schier undenkbar im Zeitalter von Flachbildschirmen . . .

Ebenso hätten sich die Menschen vor Jahrzehnten wohl kaum träumen lassen, was Anno 2014 auf dem Energie-Sektor gang und gäbe ist, man denke nur an Photovoltaik-Anlagen. Die Ausstellung erstreckt sich über neun Räume. Die Vorarbeiten begannen vor einem Dreivierteljahr, so Dr. Schönebeck. Sie habe zig Interviews geführt: „Dr. Dieter Briese, Leiter des städtischen Referates für Umwelt und Lokale Agenda, hat mir sehr bei den Kontakten geholfen.“ Die Liste der Partner, die an der Schau mitwirkten, ist ellenlang: Sie reicht von Einzelpersonen über Schulen und Gruppen bis zu (großen) Unternehmen.

Entstanden ist eine Präsentation die dem Betrachter Entwicklungen vor Augen führt. Und siehe da: Die Nutzung von Wasser als Energiequelle ist ein alter Hut, den sich einst auch die Gladbecker aufsetzten, wie der geschichtliche Ausflug eingangs beweist. Von Mühlen zu Modellen moderner Techniken und zur Vorstellung hiesiger Pioniere auf dem Gebiet der Nutzung erneuerbarer Energie – „die Ausstellung will Dinge offen zeigen. Eine Meinung bilden sich die Leute selbst“, so Schönebeck. Sie will das Spek­trum „kurzweilig, bildend und spannend“ transportieren. Bei manch’ einem Gast könnten nostalgische Gefühle aufkommen. Beispielsweise wenn er die kleine Sammlung von Straßenleuchten sieht. Paul Kramwinkel, der Vater des heutigen Elektrobetrieb-Inhabers, installierte in den 1950er Jahren ein gebogenes Modell. Und erzählte in der Familie: „Heute wieder 20 Peitschen installiert.“ Das trug ihm den Spitznamen „Peitschen-Paul ein.