Gladbeck.

An den Mitgründer und ersten Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie erinnert die August-Schmidt-Straße in Rentfort.

1978 wurde die rund 200 Meter lange Straße gebaut, die Berliner Straße mit Rottstraße verbindet. Ein Jahr später erhielt sie durch einen Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt ihren Namen. Ausgerechnet die Wohnstraße mit schicken Einfamilienhäusern, an der Schwelle zwischen Rentfort-Nord und Zweckel in bevorzugter Wohnlage gelegen, wurde nach einem Arbeiterführer benannt.

August Schmidt, Sozialdemokrat und Gewerkschafter (nicht zu verwechseln mit dem langjährigen IGBE-Chef Adolf Schmidt), stammt aus Dortmund, wo er 1878 geboren wurde und 1965 auch starb. Bereits 1902 trat Schmidt, der Bergmann geworden war, der SPD bei und wurde ein Jahr später Ratsmitglied in Dortmund-Oespel.

1946 Vorläufer der IGBE mitgegründet

1909 begann seine Funktionärstätigkeit als Gewerkschafter, zunächst als Bezirksleiter des Verbandes der Bergarbeiter Deutschlands in Essen, ab 1918 als Mitglied des Gesamtvorstandes und ab 1928 als zweiter Vorsitzender. Schmidt engagierte sich auch im Reichswirtschaftsrat und im Internationalen Arbeitsamt Genf. 1933 mit Beginn der NS-Diktatur und Zerschlagung der Gewerkschaften wurde August Schmidt entlassen, vorübergehend in „Schutzhaft“ genommen. Einige Jahre betrieb er in Dortmund einen Brotverkauf und wurde 1938 vorzeitig Rentner.

Nach Krieg und Zusammenbruch gehörte August Schmidt ab Mitte 1945 zu denjenigen, die sich für die Wiedergründung von Gewerkschaften einsetzten. So zählte er Ende 1946 zu den Gründern des Indus-trieverbandes IV Bergbau in der britischen Zone, aus der später die IG Bergbau und Energie (heute: IG Bergbau, Chemie, Energie) hervorging. Von 1946 bis 1953 war er Vorsitzender der Gewerkschaft, die am Ende seiner Amtszeit 650 000 Mitglieder zählte. Mehrere Jahre zählte er auch zum DGB-Bundesvorstand. Zuletzt war er Ehrenvorsitzender „seiner“ Gewerkschaft.