Gladbeck. .

Die umfangreichen Arbeiten an der Moltkehalde werden aller Voraussicht nach bis Mitte 2014 abgeschlossen sein. Das berichtete Frank Schwarz von der Pressestelle der RAG Montan Immobilien GmbH auf WAZ-Anfrage.

Derzeit laufen u. a. Arbeiten an der hohen Spundwand, die direkt am renaturierten Nattbach-Ufer entstanden ist. Gladbecker Bürger hatten sich in jüngerer Zeit mehrfach über diesen neuen Anblick am Fuße der Moltkehalde beschwert, doch die Absicherung des Areals mit Spund- bzw. (begrünbaren) Steilwänden (auch eine Gabionenwand zählt zum Projekt) ist nach Einschätzung der RAG Montan Immobilien GmbH unverzichtbar.

Wie bereits ausführlich berichtet erhält die Moltkehalde auf ihrer Südostseite auf 20000 Quadratmetern eine neue Deckschicht, um den Warmbereichen im Halden-Inneren den Sauerstoff zu entziehen und um so etwaigen Selbstentzündungen vorzubeugen.

Bergematerial seit 1900 geschüttet

Diese Moltkehalde-Problematik ist den Gladbeckern seit vielen Jahren gut bekannt: Schon seit den 80-er Jahren steht die Moltkehalde unter besonderer Beobachtung der geologischen Fachleute - denn hier wurde Bergematerial bereits seit dem Jahr 1900 fortlaufend aufgeschüttet. Und dieses Bergematerial aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts enthielt stets hohe Restkohle-Anteile, was das Risiko einer Halden-Selbstentzündung deutlich erhöht. So erläuterten es die Fachleute der RAG Montan Immobilien GmbH im Detail bereits bei einem WAZ-Ortstermin im September 2012.

Haldenbrände in den 80-er Jahren

Viele Gladbecker erinnern sich noch an das spektakuläre Geschehen in den 80-er Jahren, als es auf der Moltkehalde infolge der Selbstentzündungen im Inneren der Halde sogar zu Bränden an der Haldenoberfläche kam. Damals kam es dazu auf der Südseite der Halde, die daraufhin mit einer Lehm-Spezialschicht abgedeckt wurde, um so den Brandherden im Halden-Inneren den Sauerstoff zu entziehen.

Ganz ähnlich gehen die Spezialisten der RAG Montan Immobilien GmbH nun - viele Jahrzehnte später - auf der Südost-Seite der Moltkehalde vor: In den vergangenen Monaten ist die Abdeckung der Halde mit bindigem Boden (Lehmschicht) Stück für Stück vollzogen worden. Auch eine Rekultivierungsschicht wird aufgebracht. Schließlich werden noch neue Wegverbindungen für die Haldenbewirtschaftung und -pflege angelegt. Die Moltkehalde bleibt weiterhin für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Zeitgleich mit den umfangreichen Arbeiten an und auf der Moltkehalde vollzog sich der Wandel am Nattbach-Ufer, wo an dem renaturierten Gewässer in Regie der Emschergenossenschaft ein schmucker Uferweg entstanden ist, der vor allem die Bewohner aus Brauck einlädt, auf kurzem Weg aus dem Stadtteil direkt in die Braucker Alpen hinein zu spazieren.