Gladbeck. Am St. Barbara-Hospital findet eine Fachveranstaltung statt. Mediziner der Klinik für Urologie informieren über Behandlungs- und Operationsmethoden bei Männern und Frauen.

Harninkontinenz ist kein unheilbares Schicksal, Betroffenen kann geholfen werden. Diese Botschaft und die fachliche Information dazu vermittelte eine Fortbildungsveranstaltung der Klinik für Urologie und Kinderurologie unter Leitung von Prof. Dr. Bernhard Planz, Chefarzt am St. Barbara-Hospital.

Betroffen von Blasenschwäche sind sowohl Frauen als auch Männer. Die Symptome sind meistens sehr ähnlich. Ob beim Lachen, Husten, Niesen oder einfachem Aufstehen - das „Nicht-Wasserhalten” beeinträchtigt viele Lebenssituationen. Nicht selten ziehen sich die Betroffenen aus dem sozialen Umfeld zurück und verlieren massiv an Lebensfreude.

Eine häufige Ursache für das Leiden an einer Blasenschwäche wird in einer Funktionsstörung des Blasenschließmuskels gesehen. Bei den Männern sind oft diejenigen betroffen, die aufgrund einer bösartigen oder gutartigen Prostataerkrankung operiert oder bestrahlt werden mussten.

Oberärztin Dr. Gabriele Tichy-Voß referierte über Formen und Diagnostik der Harninkontinenz, Chefarzt Prof. Planz über neue operative Behandlungsmethoden. Gastreferent und Prof. H.P. Manny aus Hannover beschrieb in seinem Vortrag anschaulich die verschiedenen Operationsverfahren zur Behandlung der Inkontinenz beim Mann, die z.B. nach radikaler Prostataentfernung auftreten kann. Dem Fachpublikum, 25 angereiste Fachärzte, wurden diese Techniken mit Hilfe von Live-Operationen vermittelt.

Demonstriert wurde unter anderem die sogenannte Bulkingtherapie, also das Unterspritzen der Schleimhaut der Harnröhre auf der Höhe des Schließmuskels.

„Blasenschwäche zählt glücklicherweise zu den Erkrankungen, die behandelbar sind. Heutige medizinische Behandlungsmethoden versprechen gute Chancen auf Heilung”, so auch Professor Planz, der die Therapiemöglichkeit mittels einer Harnröhrenschlinge (AdVanceTM) beschrieb, die auch bei betroffenen Männern erfolgreich angewandt wird.

Die Klinik für Urologie und Kinderurologie bietet dieses komplikationsarme und zuverlässige Verfahren zur Behandlung der leichten bis moderaten Harninkontinenz für Frauen aber auch für Männer an. Die Behandlung wird in Lokalanästhesie durchgeführt und dauert gerade einmal 15 Minuten. „Erfahrungsgemäß, so Prof. Dr. Planz verspüren die meisten Männer unmittelbar nach dem Eingriff den ersten Erfolg." Diese Methode wird an circa 30 Zentren in Deutschland angeboten.