Gladbeck. Gladbecker besorgt über den Zustand des Teiches im Stadtgarten an der Johowstraße. Viele Bürger wären bereit, bei einer Reinigungsaktion mit anzupacken. Grünflächenunterhaltung beruhigt: Ein normaler Zustand – aber den Baumbestand auszudünnen, sei sinnvoll
Fast 800 000 Euro sollen im kommenden Jahr in den Nordpark investiert werden, um ihn aufzuwerten (wir berichteten). Und was ist mit dem Stadtgarten an der Johowstraße? Im Internet wird kräftig über den aktuellen Zustand der kleinen Wasserfläche im Naherholungsareal zwischen Alt-Rentfort und Ellinghorst diskutiert: Der Teich sei total verkommen und „ein ekelig stinkiger Tümpel“, schreibt Rita van Treeck in der Gladbecker-Facebookgruppe.
Als Kinder im Teich gebadet
Nach Jahren sei sie jetzt wieder im Stadtgarten gewesen und zeigt sich entsetzt. Als das Areal Mitte der 1980er Jahre angelegt worden sei „war es wunderschön. Auf dem Tümpel habe ich damals das Schlittschuh laufen gelernt“, erinnert sich Rita van Treeck. Die der WAZ weiter erzählt, mit anderen Kindern aus der Nachbarschaft im sauberen Johowgarten-Teich sogar bis in die 1990er Jahre regelmäßig geplanscht zu haben.
Die Wasserflächen im Nordpark und Wittringer Wald „sehen weder so aus noch stinken sie“, vergleicht Rita van Treeck: „Wenn die Stadt den Teich im Johowgarten nicht pflegt, hätte sie besser einst keinen angelegt, sondern mehr Bäume gepflanzt.“ Facebooker Martin schlägt eine Reinigungsaktion vor und erhält sofort einige Zusagen.
Der Teich sei durchaus im Blick des Zentralen Betriebshofes „und wird alle zwei bis drei Jahre gesäubert, um die Hauptfließrichtung frei zu räumen, damit sich das Wasser nicht zurückstaut“, informiert der zuständige Abteilungsleiter Bernhard Schregel.
„Noch im Spätsommer haben wir die Teichanlage im Stadtgarten von herabgefallenen
Profis vom ZBG freuen sich über Hilfe
„Wir freuen uns über Hilfe aus der Bevölkerung auch bei der Pflege des Teiches im Johowgarten“, sagt ZBG-Abteilungsleiter Bernhard Schregel.
Die Hilfe sollte allerdings strukturiert und koordiniert gemeinsam mit den ZBG-Profis erfolgen.
Sein Vorschlag: Im Frühjahr zur Aktion „Gladbeck putzt“ beim ZBG melden 99 23 39.
oder hineingeworfenen Ästen befreit, insgesamt rund 20 Kubikmeter“, berichtet der Fachmann. Das Areal könne nicht mit einem Goldfischteich im heimischen Garten verglichen werden, sondern sei „ein naturbelassener Teich, in den auch Äste und Blätter fallen“. Teil eines wichtigen Feuchtgebiets, in dem sich Oberflächenwasser aus den nördlich gelegenen Feldern sammelt, das weiter Richtung Haarbach abfließen kann.
Der Stadtgarten sei ein wechselfeuchter Bereich, „der bei wenig Niederschlag im Sommer trocken fällt und im Winter immer im Teichbereich unter Wasser steht“. Viele Amphibien und Insekten finden hier einen ökologisch wichtigen Lebensraum. Dass es stinkt, liege „an natürlichen Verrottungsprozessen“, und der Schmierfilm auf dem Wasser stamme von „pflanzlichen Ölen“.
Gleichwohl räumt Schregel ein, dass der Bewuchs an Erlen und Weiden rund um den Teich in den Jahren stark zugenommen habe, was zu stärkerer Verschattung und mehr Laubeintrag führe, „so dass wir hier den Bestand sicherlich ausdünnen werden“.