Gladbeck. .

Der 8. Dezember 2013 wurde zu einem ganz besonderen Advent-Sonntag in der Großparrei St. Lamberti: Die Propstei St. Lamberti stellte im Rahmen des Firmgottesdienstes am 2. Adventssonntag die neue Holzfigur des hl. Lambertus der Öffentlichkeit vor.

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck war aus diesem Anlass in Gladbeck präsent und segnete die Darstellung des Schutzpatrons am Ende des festlichen Gottesdienstes ein.

Die kostbare Figur wurde bei der Holzschnitzerei Aisch im bayerischen Oberammergau in Auftrag gegeben, berichtet die Propsteigemeinde in einer aktullen Pressemitteilung. Erst wenige Tage vor der Einsegnung konnte der in Handarbeit gefertigte heilige Lambertus an die Propsteipfarrei ausgeliefert werden.

Ihren Platz findet die Figur nun an zentraler Stelle in dem im Jahr 2012 aufgestellten fränkischen Hochaltar. Der Hochaltar stammt aus dem 16. Jahrhundert; es handelt sich um eine Dauerleihgabe des Ruhrbistums Essen.

„Er präsentiert Zeuginnen und Zeugen des Glaubens, die den Mensch gewordenen Sohn Gottes anbeten. Unter anderem wird eine Krippen- sowie die Anbetungsszene der Weisen aus dem Morgenland dargestellt. Von daher ist die Idee, unseren Stadt- und Pfarrpatron in die Mitte des Altares und damit auch in die Mitte der Stadt zu stellen, überzeugend“, erläutert Propst André Müller.

Der heilige Lambertus wurde um 635 n. Chr. geboren und war Bischof von Maastricht. Wahrscheinlich im Jahr 705 n. Chr. wurde er wegen des Eintretens für seinen Glauben und die Kirche in seinem Haus in Lüttich ermordet. Die Verehrung des Märtyrers begann schon wenige Jahre nach seinem Tod und findet bis zum heutigen Tag Ausdruck in den vielen Kirchen, die seinen Namen tragen, darunter die Gladbecker Hauptkirche der Katholiken.

Die heutige Propsteikirche St. Lamberti gilt mit ihrem 83 Meter hohen Turm als ein Wahrzeichen im Ortskern und quasi als Ausrufezeichen des christlichen Gladbecks. Das Kirchengebäude wurde 1998 in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen. Dieser zentrale Ort war wohl bereits der Versammlungsplatz der ersten Gemeinde, die ausgehend von der Abtei in (Essen-)Werden während der Sachsenmission Karls des Großen (772 bis 804) begründet wurde. Erstmals urkundlich erwähnt ist sie im Jahr 1019. Das heutige Kirchengebäude stammt aus den Jahren 1897-1899.

Die früheste Vorgängerkirche, deren Reste sich bei den Bauarbeiten fanden, ist eine im 13. Jahrhundert aus Hausteinen errichtete, dreijochige Hallenkirche im romanischen Stil mit Turm und Schieferdach.