Gladbeck. . Acht Katzenkinder warten bei Susanne Ebben von Tierschutzverein Gladbeck auf ein neues Zuhause. Die Tierschützerin hat sie mit der Flasche großgezogen. Außerdem sucht der Verein Pflegestellen für Igel, die zu schwach sind, um den Winter in freier Wildbahn zu überstehen.
Die kleine Schwarze mit dem weißen Latz ist ein echter Haudegen. Ein Energiebündel, das seine Spielkameraden ständig zum Spielen auffordert, in den Schwitzkasten nimmt und niederringt. Dass es ihr so gut geht, das hat sie Susanne Ebben zu verdanken. Die Tierschützerin hat das Tierchen mit der Flasche aufgezogen, genau wie die sieben anderen Katzenkinder, für die sie nun eine neue Familie sucht.
„Klar, die Trennung ist immer schwer“, sagt die 49-Jährige, die im Gladbecker Tierschutzverein für die Aufzucht verwaister Tierkinder jedweder Art zuständig ist, vom Singvogel bis hin zum Hundewelpen. Lauter rührende Schicksale. Die Schwarze mit dem weißen Latz fanden Tierfreunde vor einigen Wochen mitten auf einer Wiese. Wie sie dorthin gekommen ist? „Vielleicht hat die Mutter sie dahin geschleppt“, vermutet Ebben. Die drei schwarzen Kätzchen, Geschwister, wurden in einem Blumenkasten gefunden – wie die schwarz-weiße zu klein, um allein zu überleben.
Tiger im Motorraum
Und dann ist da noch die Getigerte: „Die hat die Polizei aus dem Motorraum eines Autos geholt“, erzählt Susanne Ebben. Das Tierchen müsse sich dort wohl schon länger aufgehalten haben, vielleicht auf der Suche nach einem warmen Plätzchen. „Die arme war ganz schwarz vom Motoröl.“ Erst nach einer gründlichen Reinigung kam das schöne getigerte Fell mit dem weißen Latz zum Vorschein.
Acht bis zehn Wochen alt sind die fünf Kätzchen, die anderen drei rund ein halbes Jahr. Alle hat Susanne Ebben mit der Flasche aufgezogen, hat sie in den ersten Wochen alle zwei Stunden gefüttert – auch nachts. Ihr kleinstes Pflegekind war gerade einmal zwei Tage alt, als es zu ihr kam – mittlerweile hat es sich zu einem fröhlichen Kater gemausert.
Alles ehrenamtlich
Ebbens Arbeit ist ehrenamtlich, versteht sich. Den Einsatz rund um die Uhr könnte ohnehin niemand bezahlen. „Schwierig wird es bei kleinen Vögeln – die müssen jede Stunde gefüttert werden“, erzählt die Ersatzmutter. Anders als die Katzenkinder schlafen die Küken nachts allerdings durch. Warum sie sich diesen Stress antut? „Die Tiere sind ja da, und dann muss sich jemand um sie kümmern“, sagt Susanne Ebben pragmatisch. Rund 40 Katzenwelpen hat der Tierschutzverein in diesem Jahr aufgezogen – eine relativ ruhige Saison. „Sonst haben wir mehr“, sagt der Vereinsvorsitzende Dieter Scherlies. Abgegeben werden die Tiere nur mit einem Schutzvertrag.
Für ihre Schützlinge sucht Susanne Ebben nun neue Familien. „Leute, die Zeit haben“, wünscht sie sich, „schön wäre, wenn sie bereits eine Katze hätten, oder gleich zwei Kleine aufnähmen.“ Katzen schätzen Gesellschaft – besonders die Handaufzuchten sind nicht gern allein. Freigang ist der Tierschützerin kein Anliegen: „Da draußen laufen schon genug Katzen rum“, sagt sie, außerdem seien ihre Schützlinge doch sehr zutraulich und könnten dadurch in Gefahr geraten.
Pflegestellen für Igel gesucht
Auch ein stacheliger Geselle hat sich in Susanne Ebbens Tiermannschaft eingeschlichen. Der Igel ist zu klein, um alleine durch den Winter zu kommen. Unwahrscheinlich, dass er in diesem Winter der einzige bleibt, der Pflege braucht. Deshalb sucht der Tierschutzverein dringend Menschen, die bereit sind, einen Igel in ihrem Keller überwintern zu lassen.
Außerdem freuen sich die Tierschützer über gebrauchte (und auch neue) Handtücher. Spenden nimmt der Vorsitzende Dieter Scherlies in Ellinghorst entgegen, Am Haarbach 71. Kontakt: 31 44 55, tierschutzverein-gladbeck.de.