Mehr als 280 000 Tonnen Reststoffe aus Müll- und Klärschlammverbrennungsanlagen wurden im Grubenfeld Hugo/Consol in Gelsenkirchen entsorgt. Ob tief unter Gladbecker Oberfläche auch giftige Reststoffe in den stillgelegten Zechen Möller, Stinnes, Moltke oder Zweckel schlummern? Zunächst die knappe Antwort dazu von RAG-Pressesprecher Christof Beike: „Nein.“
Vor fast 30 Jahren habe die damalige RAG in enger Abstimmung mit der Bergbehörde begonnen, „verschiedene Möglichkeiten zur Verwertung von Produktions- und Verbrennungsrückständen unter Tage zu prüfen“. In der Zeit von 1989 bis 1990 sei die Bruchhohlraumverfüllung auf dem Bergwerk Hugo/Consol zuerst als Probebetrieb erfolgt. „Danach wurden die Stoffe auch auf den Bergwerken Haus Aden/Monopol in Bergkamen und Walsum in Duisburg nach dem Prinzip des vollständigen Einschlusses verwertet. Insgesamt waren es knapp 600 000 Tonnen“, so Beike.
Vollständiger Einschluss bedeute, erklärt der bei der Bezirksregierung Arnsberg zuständige Dezernent Werner Isermann, „dass die Abfälle in rund 1000 Metern Teufe eingebracht wurden, wo sie sicher von abschließenden Erdschichten, zum Beispiel Ton, umgeben sind.“
Damit die Reststoffe aus der Industrie langfristig sicher lagern, so Christof Beike, seien zuvor Gutachten durch das Land NRW (Machbarkeitsstudie) und die RAG (Universität Bonn) erstellt worden. „Auch die Situation des Grubenwassers nach einer Einstellung des Bergbaus wurde dabei betrachtet, damit sichergestellt ist, dass keine Schadstoffe ausgetragen werden können.“