Gladbeck. . Die Situation der verfallenen Siedlung Schlägel und Eisen in Gladbeck-Zweckel war Thema im Wirtschaftsförderungsausschuss. Viel Neues wusste Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck nicht zu berichten, allein dies: Die Stadt sei im Gespräch mit einem neuen Investor.

Wenn es um die Siedlung Schlägel und Eisen geht, dann ist mittlerweile längst Galgenhumor angesagt. Und so ging es auch lustig zu, als der Wirtschaftsförderungsausschuss sich am Donnerstagabend mit dem Stand der Dinge in der Geistersiedlung befasste. „Wir wissen nur noch nicht, ob die Einweihung vor oder nach den Sommerferien 2014 ist“, erklärte Bürgermeister Ulrich Roland ironisch – und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Die Zukunft der Siedlung bleibt ungewiss. Den schönen Versprechen von hübschen Wohnungen im Frühjahr hat die Marler Baufirma Kwates keine Taten folgen lassen. Schlägel und Eisen verfällt weiter. Die einzigen, denen das gefällt, sind Hobbyfotografen mit Hang zum Morbiden und zwielichtige Gestalten.

Schandfleck in der Stadt

Aus der einst schmucken Wohnanlage am Rande Zweckels ist längst ein Schandfleck für Gladbeck geworden. Die Stadt ist, scheint’s, machtlos. Eigentümer ist weiterhin die Duisburger Firma Akimo, und die muss zwar ihre Immobilien sichern, aber mehr auch nicht. Sein Amt sei derzeit im Gespräch mit einem Investor, der denkmalgerecht sanieren wolle, sagt Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck. Ob dieser aber zum Zuge käme, sei Verhandlungssache zwischen Investor und Eigentümer. Mehr verrät er nicht.

Geduld ist also angesagt. Den Ausschussmitgliedern gefällt das nicht. Jürgen Zeller (CDU) formuliert die Machtlosigkeit der Stadt und der politischen Gremien so: „Es treibt einem die Zornesröte ins Gesicht.“ Ein Lachen entlockt jedoch seine Idee den Kommunalpolitikern: „Warum stellen wir nicht Schilder auf: Schandfleck der Stadt Gladbeck?“ So könne die Stadt Flagge zeigen, protestieren gegen baulichen Schrott. Als Standorte für Schande-Schilder schlägt Jürgen Zeller vor: Schlägel und Eisen, das Möbelparadies, Lützenkamp und Erlenkrug. Auch eine Art Galgenhumor.