Gladbeck. .

Genau zwei Wochen nach dem schweren Güterzug-Unglück in Gladbeck startete die Feuerwehr ihre Jahresübung direkt am Bahngleis. Das war allerdings ein reiner Zufall, denn das Einsatz-Szenario für die Jahresübung war schon lange vor dem Zugunglück vom 26. Oktober geplant.

Am Samstag rückten die Einsatzkräfte der Löschzüge Gladbeck-Mitte, Brauck, Rentfort und Zweckel an die Talstraße aus - der Übungs-Alarm kam vom dortigen RBH-Gelände.

Und dies war die angenommene Lage: Auf dem Gelände von RBH ist aus ungeklärter Ursache ein Müllcontainer in Nähe der Kaue in Brand geraten. Vor dem Eintreffen der Wehrkräfte ist das Feuer bereits auf das Obergeschoss der Kaue übergesprungen. Im Gebäude werden sieben Menschen vermisst. Zur Rettung und zur Bekämpfung des Brandes wird die Löscheinheit Nord (Löschzüge Rentfort und Zweckel) eingesetzt.

Lokführer bewusstlos

Doch das Übungsgeschehen bezog noch einen weiteren Teil des Werksgeländes mit ein - laut Übungs-Vorgabe wird ein Lokführer, der mit seiner Lokomotive bei Rangier-Arbeiten eingesetzt ist, aufgrund des Feuers an der Kaue abgelenkt und seine Lok prallt gegen ein Hindernis. Der Lokführer wird in seinem Führerstand verletzt und liegt dort bewusstlos am Boden. Hinzu kommt ein Feuer an der Lok, auch geringe Mengen Dieseltreibstoff treten aus dem Fahrzeug aus. In diesem Bereich der Jahresübung kam die Löscheinheit Süd (Löschzüge Mitte und Brauck) zum Einsatz.

Mit Martinshorn und Blaulicht bahnten sich die Einsatzfahrzeuge am Samstag gegen 10 Uhr ihren Weg zum RBH-Gelände, wo sich auch Mitglieder der Ehrenabteilung der Feuerwehr sowie interessierte Gladbecker eingefunden hatten, um das Übungs-Geschehen zu verfolgen: Die Gesamtleitung hatte stellvertretender Stadtbrandinspektor Marcus Jacobi, auch in enger Zusammenarbeit mit den Vertretern von RBH.

Menschen-Rettung, Brandbekämpfung, Abdichtung einer Leckage, Aufnahme und Entsorgung von ausgetretenen Betriebsmitteln - Aufgabenstellungen waren das, die gerade in jüngerer Zeit in der Einsatz-Praxis immer wieder auf die Gladbecker Wehr zugekommen sind, denkt man nur an das jüngste Güterzugunglück oder an den schweren und beinahe katastrophalen B-224-Unfall vom 12. Dezember 2012.

Auch Bürgermeister Ulrich Roland stattete der Jahresübung eine Visite ab; und in der Mittagszeit gab es dann an der Wilhelmstraße noch die traditionelle Manöverkritik bei Gulaschsuppe aus der Feldküche.