Ein 37-Jähriger aus Gladbeck wurde von Beamten der Bundespolizeiinspektion Kassel im ICE von Frankfurt/Main nach Kassel festgenommen. Dem Mann wird vorgeworfen, seit Monaten mit ergaunerten Kreditkarten Fahrausweise der Deutschen Bahn AG erworben und zu Billigpreisen über die Internetplattform „Mitfahrerzentrale“ weiterverkauft zu haben.

Nach bisherigen Ermittlungen beträgt der durch den Gladbecker verursachte Gesamtschaden rund 30 000 Euro. Im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe klickten kürzlich die Handschellen. Der Mann hatte sich dort nach Unregelmäßigkeiten bei der Fahrscheinkontrolle auffällig verhalten. Schnell stellte sich heraus, dass der Festgenommene ein gesuchter Häftling war, der nach kurzem Freigang nicht ins Gefängnis zurückgekehrt war. Bereits seit September wurde der 37-Jährige so mit einem Haftbefehl gesucht.

Von Haftfreigang nicht zurückgekehrt

Im April 2013 hatte das Amtsgericht Coburg den Gladbecker zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Dem Gladbecker waren von der Anklage zahlreiche Betrügereien mit Kreditkarten seit 2006 zur Last gelegt worden.

Nach den polizeilichen Maßnahmen kam der 37-Jährige in die Justizvollzugsanstalt Kassel-Wehlheiden. Hier muss er jetzt die alte Reststrafe von 790 Tagen verbüßen. Anschließend muss der Mann mit weiterer Strafe rechnen, denn die Bundespolizeiinspektion Kassel hat gegen den Mann ein erneutes Verfahren wegen Betruges eingeleitet.

Die Bundespolizei mahnt beim vermeintlichen Ticket-Schnäppchen via Internet zur Vorsicht. Denn wer Karten-Billigangebote via Internetangebot kauft, mache sich unter Umständen strafbar „und muss mit Ermittlungen wegen Betrugs und Geldwäsche rechnen“.

Tipp der Experten zum sicheren Erwerb von Fahrscheinen am Computer: Die Fahrkarte nur bei der Deutschen Bahn (www.bahn.de), oder über die Internetseite eines etablierten privaten Bahnunternehmens und DB-Vertragspartners kaufen.