Gladbeck. .
Aufmerksame Nachbarn, ein Großaufgebot der Polizei und eine wilde Verfolgungsjagd sorgten dafür, dass am Mittwoch in Rentfort-Nord, im Bereich des Neubaugebietes an der Uechtmannstraße, eine Einbrecherbande geschnappt werden konnte.
Die Täter waren am hellen Vormittag aktiv. „Mit ganz üblicher Masche“, wie Polizeisprecherin Ramona Hörst sagt, ging das Ganoven-Quartett vor und hatte in Zweiergruppen aufgeteilt an Haustüren der Wohnhäuser Uechtmannstraße und des benachbarten Marie-Curie-Wegs geklingelt. „Um festzustellen, ob jemand Zuhause ist“, so Hörst. Neubaugebiete würden gerne heimgesucht, „da hier oft Familien mit berufstätigen Eltern und schulpflichtigen Kindern wohnen, die am Vormittag mit großer Wahrscheinlichkeit nicht anwesend sind “.
Der erste Alarmruf eines aufmerksamen Nachbarn von der Uechtmannstraße ging gegen 13 Uhr bei der Polizei ein. Erst mit etwas Verzögerung hatte der wichtige Zeuge seine Haustür geöffnet. Zur sichtlichen Überraschung der beiden Männer, die er dann am Haus entdeckte. Sie würden nach einer Frau suchen, habe man ihm vor dem zügigen Verschwinden erklärt, informierte der Anwohner. Zudem habe er weitere Männer im Hintergrund gesehen, das sei ihm alles sehr komisch vorgekommen.
Verfolgungsjagd endet auf Maisfeld
„Der Bürger hat mit seinem sofortigen Anruf vorbildlich gehandelt, denn der Zeitfaktor ist entscheidend, um gute Chancen zu haben, die schnell agierenden Einbrecher zu ermitteln“, so Ramona Hörst. Die Polizei reagierte umgehend, schickte Streifen in das Wohngebiet. Einsatzkräfte, die durch weitere Beamte, Hundeführer sowie einen alarmierten Hubschrauber zur Fahndungsunterstützung ergänzt wurden, nachdem ein weiterer Zeuge sich gemeldet hatte. Ein Anwohner des Marie-Curie-Wegs, der angab, Männer beim Einschlagen eines Fensters am Nachbarhaus beobachtet zu haben, die bei seinem Auftauchen verschwunden seien.
Bereits um 13.20 Uhr gelang der Polizei der erste Fahndungserfolg. Beamte konnten zwei Männer in der Husmannstraße festnehmen, die Handschuhe, Einbruchwerkzeug und Funkgeräte bei sich trugen. Ihre Kumpane wurden später zum ersten Mal an der Berliner Straße in Höhe des Feuerwehrgerätehauses gesichtet, von wo sie in Richtung Neubaugebiet flüchteten. Die Verfolgungsjagd endete schließlich um 14.10 Uhr auf einem Maisfeld. Auch Schmuck konnte neben Einbruchswerkzeug und Funkgeräten sichergestellt werden. Dieser habe aber nicht einem später gemeldeten Einbruch mit Schmuckdiebstahl vom Radecki-Weg in Mitte-Ost zugeordnet werden, so Ramona Hörst.
Ein Strafverfahren aufgrund versuchten Einbruchs wurde gegen die polizeibekannten Litauer Diebe (18, 21, 26 Jahre alt) eingeleitet; das Quartett musste nach der Vernehmung wieder frei gelassen werden.