Gladbeck. . Mit Beginn der Herbstzeit beginnt auch die Grippe-Saison.Gladbecker Ärztenetz ruft zur alljährlichen Grippeimpfung auf
Die ersten Schniefnasen und Huster sitzen mit Erkältungen bereits in den Wartezimmern der Arztpraxen. Aber auch Patienten, die sich gegen die nächste Grippewelle wappnen wollen – mit einer Impfung. Dr. Gregor Nagel als Vertreter vom Gladbecker Ärztenetz (Glanet): „Mit dem Beginn der Herbstzeit beginnt auch die Grippe-Saison.“ Die Mediziner rufen zur Impfung auf: „Dafür ist es jetzt auf keinen Fall zu spät. Erfahrungsgemäß kommt die echte Grippewelle im Dezember und Januar.“
Die Impfungen gegen saisonale Grippe müssten jedes Jahr neu durchgeführt werden – „am besten rechtzeitig vor Saisonbeginn, da es zwei bis drei Wochen dauert, bis der Schutz voll aufgebaut ist.“ Der Fachmann erklärt: „Der Impfstoff steht uns seit Mitte September zur Verfügung.“ Ein Versorgungsengpass sei aktuell nicht zu erwarten – „im Gegensatz zu anderen Jahren“. Er berichtet: „Etwa 50 Prozent der Versicherten in unseren Praxen nutzen die Grippeimpfung.“
Mediziner appellieren insbesondere an einige Bevölkerungsgruppen, sich durch Impfen zu schützen. Dazu zählen Menschen, die beispielsweise durch chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislauferkrankungen, Leber oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten, chronisch neurologisch Kranke oder auch mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten vorbelastet sind.
Frauen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sollten sich ebenfalls impfen lassen, weil sich ihre Immunabwehr in der Schwangerschaft verändere. Auch bei Kleinkindern hält Dr. Gregor Nagel den Piekser gegen die Grippe für ratsam, denn: „Sie sind besonders gefährdet.“ Selbst Säuglinge könnten schon geimpft werden.
Eine erhöhte berufliche Gefährdung ergebe sich in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr wie Kindergärten, Schulen, und Behörden. „Medizinisches Personal muss gegen Grippe geimpft sein“, sagt der Experte mit Nachdruck, „doch das ist leider nicht immer so.“
Besonders gefährdete Menschen
Er appelliert, dass Menschen der Generation 60plus den Grippeschutz in Anspruch nehmen sollten. „Der jährliche Impftermin sollte gerade bei dieser Zielgruppe zum Standard der eigenen gesundheitlichen Vorsorge gehören“, unterstreicht Dr. Nagel. Das gelte ebenfalls für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen.
Der Mediziner erläutert: „Wir spritzen einen so genannten Totimpfstoff. Dadurch wird ein Eiweiß produziert, dass der Hülle des Grippe-Virus ähnlich ist.“ Vor einer „ganz normalen Erkältung“ könne jedoch auch die Grippeimpfung nicht schützen; den schwerwiegenden Folgen einer echten Grippe – zum Beispiel Lungenentzündung oder lebensbedrohlichem Kreislaufversagen – werde allerdings vorgebeugt.
Wer sich die Spritze gegen Grippe setzen lässt, sollte die Gelegenheit nutzen, seinen Impfpass überprüfen zu lassen. Dieser werde leider häufig vergessen, hat der Glanet-Vertreter festgestellt. Er erinnert an die Diphtherie- und Tetanus- sowie neuerdings auch Keuchhustenauffrischung.