Gladbeck. .
Stell dir vor, es ist Blitzmarathon und kaum einer fährt in die Radarfalle! Doch, so ungefähr war’s gestern am Tag des bundesweiten Blitzmarathon an vielen Messstellen, an denen die Polizei sich postiert hatte. Denn die Fahrer waren ja vorgewarnt, zumindest alle, die in den Medien von den verstärkten Kontrollen gelesen und gehört hatten. Deutliche Präsenz zeigte die Polizei an insgesamt zwölf Straßen. Dort wurde über den Tag verteilt zu unterschiedlichen Zeitpunkten geblitzt. Zum Beispiel an der Bergmannstraße und auf der Landstraße.
Die ,,Blitzorte“ wählt die Polizei im vorhinein ganz gezielt und bewusst aus: ,,Das sind zum einen Messstellen, an denen sowieso immer mal kontrolliert und geblitzt wird, als auch so genannte Wutpunkte. Also Orte, die uns Anwohne melden, weil viele dort zum Beispiel immer zu schnell fahren.“, sagt Polizei-Pressesprecherin Ramona Hörst.
Vier Verkehrstote durch Raser
Die Messstellen wurden im vorhinein der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Die Aktion hat ja eher einen pädagogischen Hintergedanken: Die Autofahrer sollen nicht bestraft, sondern für ihr Fahrverhalten sensibilisiert werden. Denn es gibt gute Gründe gegen das Rasen: In diesem Jahr starben bereits vier Menschen im Polizeibezirk Kreis Recklinghausen und Bottrop bei Verkehrsunfällen, die durch zu schnelles Fahren verursacht wurden. Drei der Opfer waren Fußgänger.
Oft stecke auch gar keine böse Absicht dahinter, wenn jemand zu schnell fährt, ist Oberkommissarin Claudia Schiel überzeugt. Die Verkehrsteilnehmer seien viel mehr unaufmerksam: ,,Manchmal sind die Fahrer in einer 30er Zone und wissen dann hinterher gar nicht mehr wie schnell sie fahren dürfen, weil keine Schilder mehr gekommen sind. Sie sind dann einfach unaufmerksam“, so die Oberkommissarin. Die meisten Fahrer seien aber einsichtig, wenn sie bei zu schnellen Fahren erwischt werden. Einige versuchten allerdings auch, die Geldstrafe zu umgehen: ,,Manche gucken erstmal, ob das Blitzgerät auch geeicht ist“, sagt Claudia Schiel.
Alleine die Ankündigung des Blitzmarathons sorgt daher schon für ein anderes Fahrverhalten: ,,Wir merken deutlich, dass die Leute beim Blitzmarathon langsamer fahren als sonst“, berichtet Oberkommissar Bernd Hake. Und fügt hinzu: ,,Ich denke schon, dass die Menschen auch hinterher auf die Geschwindigkeit achten. Sie beschäftigen sich dadurch generell mit dem Thema und fahren nicht mehr so schnell.“