Gladbeck. .

Die Klingenburg GmbH bleibt mit ihren innovativen Produkten zur Energierückgewinnung auf Expansionskurs.

Vor wenigen Tagen ging in England eine Verkaufs- und Servicefirma an den Start, am Stammsitz in Brauck hegt das Unternehmen erneut Pläne zur Ausweitung. Kai Klingenburg, geschäftsführender Gesellschafter: „Wir wollen die Firma weiter stärken und uns stabiler aufstellen.“

Klingenburg, seit Jahren auf Wachstumskurs, braucht mehr Platz für eine Produkt-Neuentwicklung, die voraussichtlich zur Jahreswende marktfähig ist. Im nächsten Jahr soll daher eine weitere Produktionshalle auf dem Firmenareal entstehen. Derzeit steht Klingenburg mit Nachbarn in Verhandlungen, um das jetzt schon rund 73 000 qm große Firmengelände auszuweiten. Der vorhandene Platz reicht kaum für die Pläne. Eine Million Euro sollen investiert werden, 10 bis 15 zusätzliche Arbeitsplätze könnten entstehen, erklärt der Firmenchef.

Seit Jahren finden die Klingenburg-Produkte Abnehmer in aller Welt: Wärmetauscher für Lüftungs- oder Klimaanlagen, die laut Geschäftsführung helfen, bis zu 95 % Energie zu sparen. Sie werden in Form von Rotationswärmetauschern vor allem für den industriellen Bereich und in Form von Plattenwärmetauschern, die auch im privaten Bereich eingesetzt werden, hergestellt – in unterschiedlichen Größen und Formen.

Der größte Rotationstauscher misst acht Meter und hat sechs Meter große Räder. Etwa 9000 Stück werdend davon jährlich hergestellt. Plattenwärmetauscher stellt Klingenburg an die 25 000 Stück jährlich her.

Gladbecker Unternehmen ist ein Global Player

Klingenburg ist mit den Produkten Marktführer in Europa, mit den Rotationswärmetauschern sogar Weltmarktführer. Von Polen aus, wo die Firma seit über zehn Jahre vertreten ist und 85 Mitarbeiter in einer zweiten Produktion arbeiten, bedient das Unternehmen alle Länder östlich von Polen. In den USA baut Klingenburg in North Carolina seit drei Jahren einen Produktionsstandort auf, der auch Kanada beliefern soll. Zwölf Mitarbeiter sind dort inzwischen tätig, mittelfristig sollen es 30 sein. Klingenburg: „Das Marktpotenzial dort ist gigantisch und unsere Produkte sind denen der Mitbewerbern zehn Jahre voraus.“

Noch in den Kinderschuhen steckt das Engagement der Gladbecker in Südamerika, „das wird in einigen Jahren interessant, vor allem Brasilien“. Bereits jetzt ist Klingenburg mit einem Verkaufsbüro und vier Mitarbeitern in China vertreten, in strategischer Planung ist ein Markteinstieg in Indonesien. Und der Blick in den Riesenmarkt Indien ist auch bereits getan.

Brauck soll das Herzstück bleiben

2012 machte Klingenburg den größten Umsatzsprung der Firmengeschichte um 20 % auf 45 Mio €. „Das war schon bombastisch.“ 70 % des Umsatzes werden im Ausland gemacht. 2013 werden 42 Mio € Umsatz erwartet. Klingenburg: „Man muss nicht immer rasant wachsen.“ Immerhin: Auch dieses Jahr gab’s einen Rekord, nämlich den höchsten Auftragseingang in einem Monat. Grund genug, Personal nicht nur zu halten, sondern aufzustocken, was an allen Standorten passierte. In Gladbeck sind derzeit 265 Mitarbeiter tätig (2012: 220), weltweit sind es 370. Kai Klingenburg verspricht, dass trotz aller Expansion Gladbeck der Stammsitz bleibt. Von Brauck aus wird die gesamte Produktion gefahren mit Ausnahme Osteuropas und Nordamerikas. „Hier sitzen die Herzstücke Forschung und Entwicklung sowie Maschinenbau, und das soll auch so bleiben.“