Gladbeck. Gladbecker Klaus Gerard und Marcel Lorek sind bei dem Kunstprojekt„Speed of Light Ruhr“ als ehrenamtliche Licht-Läufer mit dabei

Klaus Gerard und Marcel Lorek sind so etwas wie menschliche „Glühwürmer“. Sie bewegen sich glimmend durch die Dunkelheit und bemühen sich dabei, nicht den Anschluss zum Artgenossen zu verlieren. Beide Gladbecker sind Teil des Lichtertanzes „Speed of Light Ruhr“, dem mehrtägigen Kunstprojekt, an dem 120 ehrenamtliche Läufer seit Donnerstag bis zum heutigen Samstagabend an drei offiziellen Licht-Läufen beteiligt sind. Als leuchtender Lindwurm zeichnen sie dabei bunte Lichtbänder an verschiedenen Orten von Herten bis Duisburg in die Nacht.

Marathon-Erfahrung erforderlich

„Ich bin auf die Aktion beim Sparkassenlauf hier in Gladbeck aufmerksam geworden, da hatte Speed of Light einen Infostand aufgebaut und suchte nach ehrenamtlichen Läufern“, erzählt Klaus Gerard. Nicht von ungefähr wurden Lauftreffs zur Akquise gewählt, „da schon gewisse Anforderungen an die Kandidaten gestellt werden“, so der Hobby-Läufer. Voraussetzung sei gewesen, bereits über Marathon-Erfahrung zu verfügen „mit erreichten Zeiten von mindestens 4,5 Stunden beziehungsweise zwei Stunden für den Halbmarathon.“

Die Speed of Light-Runner Marcel Lorek (li.) und Klaus Gerard aus Gladbeck.
Die Speed of Light-Runner Marcel Lorek (li.) und Klaus Gerard aus Gladbeck. © Michael Korte

120 Frauen und Männer wurden ausgewählt, die in acht Gruppen eingeteilt bei „Speed of Light Ruhr“ starten. Jeweils geführt von einem Vorläufer, der die teils komplexen Bilder beherrscht, die von den Läufern in der Dunkelheit an den Start und Zielorten vor Publikum aufgeführt werden.

Seit dem 23. September haben die ehrenamtlichen Lichtträger geprobt und werden so letztlich inklusive der Show-Abende an 13 Tagen elf Mal durch die Nacht gelaufen sein. „Es ist gut, dass ich jetzt zufällig Urlaub habe“, sagt Klaus Gerard, „denn das Ganze schlaucht – trotz Lauferfahrung “.

Um 17.30 Uhr treffen sich die Teilnehmer jeweils am Basiscamp, der Zeche Ewald in Herten. Hier werden die wieder aufgeladenen Gurtpacks mit Akkus und LED-Lämpchen umgeschnallt, dann die Choreografie noch mal kurz geübt, bevor es in den Bus zum nächsten Speed Of Light-Startort geht. Nach der Auftakt-Show in Herten mit Lauf bis zur Jahrhunderthalle Bochum, ging es am Freitag vom Gelsenkirchener Nordsternpark bis zur Essener Zeche Zollverein. Am heutigen Samstag stehen das Centro in Oberhausen als Start (19.30 Uhr), und der Landschaftspark Duisburg Nord als Ziel (21.30 Uhr) auf dem Abschlussprogramm.

Die Kunstmacher sehen im Lichtspektakel „einen menschlichen Motor als identitätsstiftendes, soziales Kunstwerk für das Ruhrgebiet“. Klaus Gerard freut sich nach seinen kalten, bis 14 Kilometer langen Nachtläufen über einfachere Dinge: „Die Mitternachtssuppe, denn die wärmt wieder etwas auf.“