Gladbeck. . Polizeibeamte blitzten auf der Konrad-Adenauer-Allee einen 24-jährigen Autofahrer, der das Gaspedal viel zu kräftig durchgetreten hatte. Quittung: eine hohe Geldstrafe, Punkte in Flensburg und Fahrverbot

Polizeibeamten kommt ja bei Geschwindigkeitskontrollen so mancher Bleifuß vor die Laserpistole, aber manchmal bleibt auch diesen erfahrenen Fachleuten die Spucke weg. Und solch einen Augenblick erlebten die Einsatzkräfte am Mittwoch (18. September) auf der Konrad-Adenauer-Allee. Ein 24-Jähriger war mit seinem Pkw in Richtung Gelsenkirchen unterwegs, das Gaspedal hatte der Gladbecker kräftig durchgedrückt. Viel zu kräftig, denn um 19.48 Uhr blitzten ihn Polizeibeamte in Höhe des Nordparks. Hier gilt die allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Stundenkilometern innerhalb einer geschlossenen Ortschaft. Der Gladbecker raste mit sage und schreibe 116 Stundenkilometern über die Konrad-Adenauer-Allee.

Ein teures Vergnügen, denn die Quittung für sein Verhalten sind ein Bußgeld von bis zu 960 Euro, vier Punkte im Verkehrszentralregister des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg und ein Fahrverbot von drei Monaten.

„Als klassische Raser-Strecke ist uns in die Konrad-Adenauer-Allee nicht bekannt“, sagt Michael Franz, Sprecher der zuständigen Polizeibehörde Recklinghausen. Die Beamten hätten an diesem Tag nicht ganz eine Stunde lang mit einem Lasergerät kontrolliert. Das Resultat: „Fünf Verwarngelder, das ist nichts Auffälliges“ – diese Fahrer wurden als zu schnell gemessen, doch sie lagen nicht mehr als 20 Stundenkilometer über dem Limit. Michael Franz erklärt: „Ab 21 Stundenkilometer wird’s teuer und es gibt Punkte.“

Den Rekordwert erreichte bei dieser Tempo-Kontrolle also mit Abstand der 24-Jährige aus Gladbeck, der übrigens nicht unter Alkoholeinfluss stand. „Durch das unverantwortliche Verhalten des jungen Rasers hat dieser sich nicht nur selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht“, so Franz. Denn unangemessene Geschwindigkeit sei eine der Hauptursachen von Verkehrsunfällen und spiele immer eine Rolle. Sie beeinflusse die Schwere der Verletzungen „Nicht umsonst sind Straßen mit einem Limit belegt“, unterstreicht der Polizeisprecher.

Seine Kollegen messen Geschwindigkeiten inner- und außerstädtisch. Michael Franz betont: „Letztlich ist es nicht die Polizei, die die Beschilderung schafft, sondern die Straßenverkehrsbehörde.“ Aufgabe seiner Kollegen sei es, die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren. Das geschehe in angekündigten und unangekündigten Überwachungen. Franz: „Jeder soll sich bewusst werden, dass er jederzeit in eine Kontrolle geraten kann“ – und deswegen rechtzeitig auf die Bremse treten.