Gladbeck. . Von Gladbeck nach Shanghai: Ines Tobies (26) war drei Wochen in der chinesischen 23-Millionen-Einwohner-Metropole zu Gast, um ihren Gastgebern zeitgemäße Wege zur musikalischen Früherziehung zu weisen.
„Die schönste Erfahrung war für mich zu sehen, dass Kinder überall auf der Welt die Musik lieben - ob in China oder Deutschland.“
Das sagt Ines Tobies nach einem dreiwöchigen Aufenthalt in Shanghai, der unter ganz besonderen Vorzeichen stand: Zwei der drei China-Wochen unterrichtete die 26-jährige Gladbeckerin an einer privaten Musikschule in der 23-Millionen-Einwohner-Metropole Shanghai und zeigte dort chinesischen Müttern, Vätern und Kindern neue Wege zur musikalischen Früherziehung.
Ines Tobies ist als Diplom-Musikpädagogin normalerweise an der privaten Gladbecker Musikschule Pianissimo aktiv, die sie zusammen mit Mario Tobies an der Voßstraße betreibt. Auf Vermittlung der Chinesin Hong Jijang kam nun der Kontakt nach Shanghai zum dortigen „Research Center for Art Education“ zustande. Ines Tobies hat zusammen mit Hong Jijang an der Folkwang-Universität studiert, die Chinesin promoviert derzeit in Köln und begleitete die Gladbeckerin nun auf der Reise nach Fernost.
„Eine Riesenstadt voller Menschen“
Erst nach Amsterdam, dann ein 12-Stunden-Flug um den halben Erdball: Für Ines Tobies war die Tour nach Shanghai eine ganz besondere Erfahrung, nicht nur musikalisch gesehen. „Das ist eine Riesenstadt, überall Menschen, überall Bewegung, überall Hektik“, sagt sie. Am „Research Center for Art Education“ unterrichtete sie zwei Mal täglich jeweils 45 Minuten - in einer Gruppe mit kleineren Kindern (zwei bis vier Jahre) waren die Eltern dabei, in einer Gruppe mit etwas älteren Kindern (vier bis sieben Jahre) vollzog sich der Unterricht ohne Eltern-Begleitung. Im Kern ging es bei allen Aktivitäten darum, den Chinesen den Wert und die Möglichkeiten des spielerischen musikalischen Lernens ein wenig näher zu bringen. Denn oft vollzieht sich Musik- und Instrumentalunterricht in China noch als klassischer Frontal- und Einzelunterricht - hier wollen sich die Chinesen nun verstärkt mit modernen Unterrichtskonzepten aus aller Welt und vor allem aus Europa vertraut machen.
Die UN-Kulturorganisation Unicef finanzierte Flug- und Hotelunterbringung; in der dritten Woche des Aufenthalts war sogar ein wenig Shanghai-Sightseeing möglich; auch zwei Konzertbesuche standen auf dem Programm.
Ines Tobies erwartet nun bereits für Ende September den Gegenbesuch in Gladbeck - eine Musik-Lehrerin vom „Research Center for Art Education“ in Shanghai schaut sich eine Woche lang in der ganzen Ruhr-Region in Sachen musikalische Früherziehung um und stattet dabei aller Voraussicht nach auch der privaten Musikschule Pianissimo eine Visite ab:
Gladbeck gibt hilfreiche Anregungen für das Kultur- und Musikleben in Shanghai - wer hätte das gedacht?