Gladbeck. .
Ägypten steht bei den Deutschen als Reiseland seit langem sehr hoch im Kurs. Doch die derzeitigen Unruhen schrecken viele Urlauber ab. Die rückläufigen Buchungen ins Reiseland sind auch bei den Gladbecker Reisebüros zu verzeichnen, erfuhr die WAZ auf Nachfrage. „Insgesamt 15 Pärchen haben bis jetzt schon ihre Flüge nach Ägypten aufgrund der Unruhen storniert“, erzählt Mustafa Kemal Ugur vom Reisestudio Gladbeck, der WAZ. Die Reiseveranstalter zeigten sich jedoch kulant und böten zum Teil kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen an, sogar für Reisen, die normalerweise erst für November gebucht sind.
Aus Angst vor anhaltenden Unruhen wollen viele Urlauber das Risiko nicht eingehen. „Eine ähnliche Situation hatten wir auch schon einmal vor zwei Jahren in Ägypten, da mussten wir die Reisen ebenfalls komplett umbuchen“, erinnert sich Mustafa Kemal Ugur noch genau an die Reaktionen auf die ersten Unruhen, die damals noch hoffnungsvoll als „arabischer Frühling“ gesehen wurden.
Lieber Tunesien oder Griechenland
Das Reisebüro Laudenbach an der Horster Straße kennt die von Ugur geschilderten Probleme nur zu gut. „Die Anzahl der nach Ägypten Reisenden hat sich stark reduziert. Ersatzweise haben viele Kunden jetzt Tunesien oder Griechenland gebucht“, erzählt Reisekauffrau Heike Döring der WAZ.
Viele Urlauber reize Ägypten einfach, weil dort getaucht und geschnorchelt werden könne – und es zusätzlich recht preiswert sei. „Wir müssen einfach abwarten. Vielleicht beruhigt sich die Lage bald wieder und dann sieht alles schon wieder anders aus“, so Döring.
Dass die Unruhen viele Urlauber abschrecken, ist offensichtlich. Die Anzahl der aktuellen Stornierungen spricht für sich. Doch Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. „Eine Person, die einen Urlaub nach Ägypten gebucht hat, ist trotz der Warnungen dort hingeflogen. Ich bin mal gespannt, was sie uns berichten wird. Wir können unseren Kunden nur Ratschläge geben, was sie dann damit machen, steht nicht mehr in unserer Macht“, sagt Marlis Schumacher vom TUI Reisecenter in Gladbeck.