Gladbeck.
Die WAZ stöbert derzeit ein wenig in ihrem Bildarchiv – nach dem Auftaktbericht zum Kolpinghaus an der Hochstraße geht es nun an den Marktplatz.
Ende der 70-er Jahre wurde in Gladbeck ein wesentlicher Teil des einstmals geplanten „Tangenten-Vierecks“ verwirklicht: Der vierspurige Ausbau der Wilhelmstraße am Markt gehörte zu diesen Planungen und er sorgte für ein grundlegend neues Erscheinungsbild der City an dieser markanten Stelle.
Alte Markt-Südbebauung abgerissen
Zugleich entstand an der Südseite das Glückauf-Center als Symbol einer neuen, modernen Innenstadt. Die Gründerzeit-Südbebauung des Marktplatzes musste dafür weichen, was manch’ einem Gladbecker auch heute noch die Zornesröte ins Gesicht treibt. Verständlich.
Das Glückauf-Center also – es war in seinen ersten Jahren sogar mit einem Bauhaus-Baumarkt ausgestattet; und es beherbergte in seinen Anfängen sogar ein Kino: Kino 1, Kino 2, Kino 3 – die Gladbecker hatten die tägliche Wahl zwischen drei Filmen. Geradezu paradisisch, wenn man die heutige Situation bedenkt, wo lediglich das Kommunale Kino (Koki) mit cineastischen Leckerbissen auf der Leinwand aufwarten kann.
Künstliche Giebelarchitektur
Die Architektur des ursprünglichen Glückauf-Centers nahm in gewisser Weise eine historisierende Form an – denn mit den nachgebildeten Giebeln an der Hauptfassade sollten traditionelle Stadtansichten ein wenig nachempfunden werden – was besonders pikant ist, denn die traditionelle Stadtansicht an dieser Stelle hatte man ja zuvor mit dem Abrissbagger platt gemacht.
Grundlegend umgestaltet
Wie auch immer – das Glückauf-Center entwickelte sich zu einem zentralen Einkaufsort der Innenstadt; und nach seiner grundlegenden Renovierung inklusive umfassender, auch farblicher Umgestaltung der Fassade wirkt es im Jahr 2013 zeitgemäß und modern.
Das Glückauf-Center-Foto, das oben zu sehen ist, stammt von Ex-WAZ-Bildredakteur Derk H. Kruppe und wurde am 14. Januar 1994 aufgenommen: An der Wilhelmstraße vor dem Glückauf-Center werden gerade die Haltestellen-Häuschen neu eingerichtet, die Bauhaus-Reklame beherrscht die Fassade gleich an mehreren Stellen („für Werkstatt, Haus und Freizeit“). Auch der damals hier beheimatete Grosso-Supermarkt wirbt mit großen Lettern für sich.
Ein Blick ins „alte“ Gladbeck, das damals an dieser Stelle ganz „modern“ sein wollte – es war allerdings eine städtebauliche Modernität, die in dieser Form nicht lange Zeit Bestand hatte. . .