Gladbeck.

Weil er nicht länger auf den zuständigen Landesbetrieb Straßen.NRW warten wollte, hat Dr. Lothar Wanderer selbst zum Gartenwerkzeug gegriffen, um das Ärgernis entlang von Fuß- und Radweg an der Konrad-Adenauer-Alle, wild in die Höhe wucherndes Unkraut zu beseitigen.

Die Heimspielstätte von Schwarz-Gelb Preußen pflegt und hegt er seit vielen Jahren, als wäre es sein eigenes Zuhause: Dr. Wanderer ist ehrenamtlicher Platzwart auf dem städtischen Jahnplatz. Der Platz, der gerade einen Kunstrasen erhält, liegt bekanntlich an der Konrad-Adenauer-Allee. Womit Dr. Wanderer einen guten Blick auf die Straße und somit auf ihren schlechten Pflegezustand hat. „Leider ist es jedes Jahr mit der Grünpflege das gleiche Problem“, ärgert sich der Gladbecker.

Wie zuvor die WAZ hatte sich Bürgermeister Ulrich Roland nach Bürgerbeschwerden bereits Anfang Juli beim zuständigen Landesbetrieb Straßen.NRW über den erneut schlechten Pflegezustand der Straße beschwert und gebeten, das Unkraut zu beseitigen. Zum Teil war das Gras meterhoch gewachsen und insbesondere für Radfahrer bestand große Unfallgefahr. „Weil aber auch danach nichts passierte, bin ich selbst tätig geworden“, erklärte Dr. Wanderer sein Bürgerengagement.

Er ergriff die Eigeninitiative, schleppte das Gartengerät von SG Preußen auf die andere Straßenseite und mähte zwischen der Sandstraße und der Paßmannstraße das gesamte Gras herunter. „Rund sieben Stunden habe ich dafür alleine gebraucht“, sagt Dr. Wanderer.

Das eigentlich Hauptproblem bleibt aber bestehen: Für eine nachhaltige Lösung müsste das Unkraut samt Wurzeln entsorgt werden. „Wir freuen uns natürlich über dieses Bürgerengagement in unserer Stadt. Wenn aber eine Behörde in der Pflicht steht, sollten solche Fälle die Ausnahme bleiben“, sagt Bürgermeister Roland.