Gladbeck.
Stadt und Zentraler Betriebshof Gladbeck (ZBG) wollen für die Beerdigungskultur in Gladbeck eine zeitgemäße neue Stätte schaffen: Auf einer Freifläche direkt westlich der bestehenden Trauerhalle soll auf dem Friedhof in Gladbeck-Mitte eine neue, lichtdurchflutete Trauerhalle entstehen.
Das bisherige Gebäude soll dann als Kolumbarium genutzt werden. Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) und Bernhard Schregel vom ZBG stellten die entsprechenden Überlegungen am Mittwoch vor Ort vor. Noch befindet sich die gesamte Projektplanung im Anfangsstadium.
Die bestehende Trauerhalle wird vielfach als zu beengt und zu klein empfunden. Vor allem aber auch als zu dunkel. Nur ein schmales Fensterband auf beiden Seiten der Halle bringt Licht ins Gebäude. „Und wegen der beengten Räumlichkeiten steht häufig ein Großteil der Trauergemeinde außen vor und ist von der Abschiedsstunde ausgeschlossen“, sagt Bürgermeister Roland, der ja schon aus dienstlich-offiziellen Gründen zahlreiche Beerdigungen in Gladbeck besucht.
Hinzu kommt noch die fehlende Barrierefreiheit im bestehenden Trauerhallen-Eingangstrakt; auch dies entspricht längst nicht mehr einem zeitgemäßen Standard.
Möglich ist auch ein Architektenwettbewerb
Nun also das Neubauprojekt: Als nächster Schritt sollen konkrete Pläne für den Neubau entwickelt werden. Denkbar ist auch ein Achitektenwettbewerb. Bernhard Schregel geht bei dem Neubauprojekt von einer Investitionssumme in Höhe von mindestens 1 Million Euro aus; die Projektfinanzierung für den Neubau könnte auch von den derzeit historisch tiefen Zinsen profitieren und durch „eine moderate Anhebung der Friedhofsgebühren erfolgen“, so Stadt und ZBG. Eine Kalkulation im Rahmen des Kostendeckungsprinzips sei hier „gut möglich“, da die Bestattungszahlen seit Jahrzehnten konstant seien.
Die alte Trauerhalle soll eine Zukunft als Kolumbarium erhalten - also als eine Stätte für Urnenbeisetzungen. „Wegen der allmählich steigenden Anzahl von Urnenbeisetzungen ist das eine interessante Weiternutzung des Gebäudes, das ja baulich noch in einem akzeptablen Zustand ist“, so Bernhard Schregel.
Zur neuen Trauerhalle zählen nicht nur eine helle, lichtdurchflutete Trauerkapelle, sondern auch ein zeitgemäßer Verabschiedungsraum, ausreichend dimensionierte Aufbahrungszellen, mehr Platz für Mitarbeiter, Bestatter, Geistliche und Trauerredner sowie barrierefreie Eingänge und behindertengerechte WC-Einrichtungen. Das Neubau-Projekt wird nach der Sommerpause sicherlich auch die kommunalpolitischen Gremien bzw. den Fachausschuss (Betriebsausschuss) im Detail beschäftigen - ein Neustart in Sachen Friedhofskultur.