Der Hof Hegemann im östlichen Gladbeck an der Bülser Straße zählt zu den ältesten Höfen der Stadt. Schon seit rund 400 Jahren gehört er der Familie.

Urkundlich nachweisbar ist, dass der Hof seit 1630 in direkter männlicher Linie jeweils vom Vater auf den Sohn überging. In den Annalen ist um 1630 ein Henrich Hegemann als erster mit dem Familiennamen erwähnt, berichtet der heutige Senior-Bauer, Johannes Hegemann, stolz. Er hatte 1971 den Familienbetrieb in zehnter Generation von seinem Vater, ebenfalls ein Johannes (1910-1994) übernommen und ihn 31 Jahre mit seiner Frau Maria geführt.

Ursprünglich lag der Hof weiter nördlich, ungefährt dort, wo heute das Bürgerhaus Ost steht. Um 1900, berichtet die Familienchronik, wurde er verlagert an die heutige Stelle unmittelbar vor die Bahnlinie gegenüber von Kotten Nie. 1941 wurde das Bauernhaus (Zweckel und Mittel-Ost lagen in der Einflugschneise auf das Hydrierwerk Scholven) von einer Brandbombe getroffen und so schwer beschädigt, dass es abgerissen werden musste. Nur der Kuhstall blieb stehen. Schon 1942 wurde das neue Bauernhaus mit Tenne gebaut, aber um drei Meter versetzt. Inzwischen gehören weitere Ställe zum Hof-Ensemble, darunter ein moderner Boxenlaufstall mit Melkstand und Auslauf für die Tiere ins Freie.

Vater wie Sohn Hegemann ist eines wichtig: Eine Beziehung zu den Tieren aufzubauen. „Der, der melkt, kennt jede Kuh“, so Hermann Hegemann.