Gladbeck. .
Und Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ Diesen Auftrag hat sich Jennifer Brink zu Herzen genommen. So sehr, dass sie – ganz im Sinne des Passus’ im Markus-Evangelium – ihrer Heimat in Nordhorn den Rücken gekehrt hat und nach Gladbeck gezogen ist. Hier wird die 27-Jährige offiziell am 1. August ihre erste Stelle als Gemeindereferentin antreten, in St. Lamberti. Und die Verkündigung von Gottes Wort ist Brinks Aufgabe.
„Ich habe Gladbeck vorher nicht gekannt“, bekennt die Norddeutsche freimütig, „ich kannte das ganze Ruhrgebiet nicht.“ Und sie gibt auch zu: „Ich hatte ein bisschen Sorge wegen der Umstellung, weil ich ja aus einer ländlichen Gegend komme.“ Klar, da schwirrten in den Köpfen der jungen Frau und ihrer Familie im fernen Nordhorn auch die üblichen Vorurteile: Im „Pott“, da ist „viel Industrie, wenig Grün“! Jennifer Brink, die aufgrund ihres Praktikums seit drei Jahren in Gladbeck ein Zuhause gefunden hat, sagt heute: „Es ist hier doch total grün!“ Und von den Menschen im Revier schwärmt sie geradezu: „Die Leute sind einfach herzlich! Ich konnte mich superschnell einleben!“
Das mag aber auch an der offenen und kontaktfreudigen Art der jungen Gemeindereferentin liegen. Sie soll eine typische zugeknöpfte, dröge Norddeutsche sein? Kaum zu glauben! Eben alles auch nur Vorurteile . . .
Was allerdings zutrifft: Katholische Schäflein weiden im Vergleich zu protestantischen selten auf den Weiden im Norden der Republik. Doch für Jennifer Brink gehörte ihr Glauben von Kindesbeinen an zu ihrem Leben. Die Katholikin erzählt: „Mein Vater ist mit mir regelmäßig in die Kirche gegangen. Das war für mich der Ort, wo ich meinen Glauben ausleben konnte.“ Sie engagierte sich in der Jugendarbeit und „hatte irgendwann das Gefühl: Ich werde Lehrerin für Deutsch und Religion!“ Allerdings musste Brink feststellen: Das A und O war diese Entscheidung nicht für sie. Sie lernte einen Jugendreferenten mit Frau kennen, begleitete das Paar. Brink setzte sich mit dem Referenten-Beruf auseinander – und es traf sie „wie ein Geistesblitz“: Das wollte sie auch lernen und ausüben. Eine Berufung?
„Ich verkündige den Glauben“
„Ich bin Seelsorgerin für jeden und für jeden ansprechbar“, lautet Jennifer Brinks Credo. Sie wirkt als Kommunionhelferin und Kontakt zwischen Schule und Kirche; sie lernt viele Menschen (mit ihren Problemen) kennen, hört zu, tröstet, macht Mut. „Ich bin einfach überall dabei und verkündige den Glauben“, sagt sie, die die „Sache Jesu“ weitertragen möchte. Glücklich sei sie, dass sie das in Gladbeck tun dürfe. Sie fühle: „Ich bin angekommen.“ Jennifer Brink betont: „Im Moment kann ich mir keine schönere Stadt vorstellen!“ Und man glaubt’s ihr aufs Wort.