Gladbeck. .
Vielleicht wäre Hans Martin Berners Erfahrung als Kind mit der Blockflöte ein rascher Abgesang geworden: ein Abschied aus der Welt der Noten. Doch die Mutter (oder der Zufall) spielte Schicksal. Und fast ebenso zufällig entdeckte der Jugendliche auch Jazz-Musik. Der 20-Jährige, der kürzlich ein Stipendium der Sparkassen-Stiftung zur Förderung von Kunst und Kultur erhielt (wir berichteten), plaudert: „Ich hatte damals nicht so einen richtigen Musikstil. Ich habe mir immer Sampler mit Liedern gekauft, mit denen man überall beschallt wurde.“ Und ganz „aus Versehen“ war eines Tages eben auch einmal ein Jazz-Sampler darunter.
Ein Fehlgriff, der sich als Glücksgriff erweisen sollte. Denn: „Das war ganz dufte.“ Der 20-Jährige weiß noch ganz genau, welches Stück sich seinerzeit als Ohrwurm bei ihm festsetzte: „Watermelon man“ – eine Latin-Groove-Version. „Echt fasziniert“ sei er gewesen: „Ich wusste nicht, dass das Jazz ist.“ Diese Musik-Richtung fand Hans Martin Berner so interessant, dass er mehr darüber wissen wollte.
Und er merkte rasch: Es gibt viele, viele Spielarten. Louis Armstrong („der nette Papa mit der Trompete“) kann der 20-Jährige gut hören. „Miles Davis ist auch super, einer meiner Helden“, schwärmt Berner. Free Jazz hingegen, das sei nicht so seine Richtung. „Als Trompeter ist Freddie Hubbard ein Vorbild für mich“, offenbart der Nachwuchs-Musiker.
Dringen die Songs moderner Vertreter der Stilrichtung in Berners Gehörgänge, hängt für ihn der Himmel voller Geigen. Die harmonischen Einflüsse aus Europa, Rhythmen aus Afrika und „mittlerweile auch Latin“, die lassen das Herz des 20-Jährigen swingen.